Das erklärten Kardinal Jean-Claude Hollerich, Präsident der EU-Bischofskommission COMECE, und der Vorsitzende der US-Bischöfe, Erzbischof Jose Horacio Gomez, am Dienstag mit Blick auf den kommenden USA-EU-Gipfel.
Besonders die Armen seien von den ökonomischen Folgen der Pandemie getroffen, betonen die Kirchenvertreter. Während mit zunehmenden Impfungen in Europa und den USA der Wiederaufschwung beginne, verlangten die Prinzipien der Menschenwürde und die Option für die Armen, die schutzbedürftigsten Menschen in anderen Ländern in den Mittelpunkt der medizinischen und wirtschaftlichen Leistungen zu stellen. EU- und US-Entscheider müssten mehr tun, um Zugang zu Impfstoffen für alle zu gewährleisten, so die Bischöfe.
Hilfe intensivieren
Europa und die USA sollten generell ihre Hilfe für arme Länder intensivieren, auch mit dem Erlass von Auslandsschulden und mit neuen Formen der Entwicklungszusammenarbeit, die Eigenständigkeit und Teilhabe an Entscheidungsprozessen stärke, erklärten Hollerich und Gomez. Weiter äußern sie Erwartungen an multilaterale Zusammenarbeit für eine Besteuerung der digitalen Wirtschaft weltweit.
Die EU und die USA müssten "Motoren für eine Wiederbelebung der multilateralen Zusammenarbeit" werden. Die Bischöfe verlangen von der transatlantischen Partnerschaft, besonders auf den Klimawandel einzugehen. Das sei eine Chance, um die allgemeinen Lebensbedingungen und die Bereiche Verkehr, Energie und Sicherheit zu verbessern und neue Arbeitsplätze zu schaffen.
US-Präsident Biden trifft am 15. Juni einen Tag nach dem Nato-Gipfel in Brüssel mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel zusammen. Themen sollen die Bewältigung der Corona-Pandemie, der Kampf gegen den Klimawandel sowie Multilateralismus und Sicherheitsfragen sein.