Die rund 100 Delegierten des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) wollen bis Dienstag unter dem Motto "Einheit und Heilung" diskutieren, wie das katholische Erzbistum Hamburg und die evangelische Nordkirche mitteilten.
Unter den Teilnehmern sind Bischöfe und Theologen aus Asien, Europa, Afrika, dem Pazifikraum und Amerika. Die Vorträge beschäftigen sich mit den Themen Einheit, Rassismus, Migration, Gender, unterschiedliche Weltsichten und theologische Differenzen. Am Montag werden die Gäste von Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) im Rathaus empfangen.
"Ökumene notwendiger denn je"
"Das ökumenische Miteinander hier im Norden hat eine lange Tradition", sagte der katholische Hamburger Erzbischof Stefan Heße. "Es ist heute notwendiger denn je."
Das Konferenzmotto "Einheit und Heilung" greife Themen auf, die auch das Erzbistum Hamburg bewegt hätten. "Die Menschen der Region kennen die Erfahrung von Teilung und Wiedervereinigung."
"Für Gerechtigkeit und Frieden inspirieren""
Die Landesbischöfin der evangelischen Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, erklärte: "Einheit und Vielfalt sind keine Gegensätze, sondern sie inspirieren sich gegenseitig, so wie wir als Kinder Gottes uns gegenseitig in unserem Glauben und auf unserem Pilgerweg für Gerechtigkeit und Frieden inspirieren."
Kühnbaum-Schmidt ist eine offizielle Delegierte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die bei der ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe dabei sein wird. Zu dem Treffen, das von Mittwoch an bis zum 8. September in Karlsruhe stattfindet, werden mehr als 4.000 Christen aus 100 Ländern erwartet.
Der 1948 gegründete ÖRK versteht sich als Forum für Austausch und Dialog sowie als Impulsgeber der christlichen Gemeinschaften für Politik, Kultur und Gesellschaft.
Er repräsentiert insgesamt rund 350 Kirchen aus mehr als 100 Ländern. Die römisch-katholische Kirche ist kein Mitglied. Seit 1965 gibt es aber eine Gemeinsame Arbeitsgruppe von Vatikan und ÖRK. Die Vollversammlung des Rates tagt erstmals in Deutschland.