Katholische Kirche kritisiert Klimaschutzfinanzierung

Vorbeugende Maßnahmen finanzieren

Der Vertreter der katholischen Bischöfe in Berlin, Karl Jüsten, kritisiert die bei der Weltklimakonferenz in Glasgow laufenden Verhandlungen zur Klimaschutzfinanzierung als unzureichend und fordert die Investition in sinnvolle Maßnahmen.

Prälat Karl Jüsten, Leiter des Kommissariats der deutschen Bischöfe - Katholisches Büro in Berlin / © Werner Schuering (KNA)
Prälat Karl Jüsten, Leiter des Kommissariats der deutschen Bischöfe - Katholisches Büro in Berlin / © Werner Schuering ( KNA )

"Es ist skandalös, dass reiche Staaten den armen Staaten Geld zur Klimaschutzfinanzierung häufig nur als Kredit bereitstellen", twitterte der Leiter des Katholischen Büros am Mittwoch. "Die Reichen leihen den Armen also Geld, um eine Katastrophe aufzuhalten, zu der sie selbst am meisten beigetragen haben."

Finanzierungslücke jetzt schnell schließen

Die Finanzierungslücke zu den bereits 2009 für 2020 versprochenen jährlichen 100 Milliarden US-Dollar für den Global Green Fund müsse jetzt schnell geschlossen werden, forderte Jüsten. Mit dem Geld sollen Maßnahmen finanziert werden, mit denen sich Entwicklungsländer besser gegen die jetzt schon spürbaren Folgen des Klimawandels wappnen sollen.

Industriestaaten hinken selbstgesetztem Ziel hinterher

Laut einem im Vorfeld der Weltklimakonferenz veröffentlichten Finanzierungsplan hinken die Industriestaaten ihrem selbstgesetzten Ziel deutlich hinterher. Nur etwa ein Viertel der derzeit rund 80 Milliarden fließt in Maßnahmen für die Anpassung an den Klimawandel. Entschädigungen für häufiger auftretende Naturkatastrophen sind in der Rechnung nicht berücksichtigt.


Quelle:
KNA
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