Vorsitzender der Bischofskonferenz in Chile von Justiz befragt

Suche nach der Wahrheit

Im Rahmen der Missbrauchsermittlungen hat die Staatsanwaltschaft den Vorsitzenden der Chilenischen Bischofskonferenz, Bischof Santiago Silva, vernommen. De Militärbischof erklärte, er habe nichts zu verbergen.

Monsignore Santiago Silva (l) und Monsignor Fernando Ramos bei einer Pressekonferenz / © Esteban Felix (dpa)
Monsignore Santiago Silva (l) und Monsignor Fernando Ramos bei einer Pressekonferenz / © Esteban Felix ( dpa )

Er werde verdächtigt, in der Vergangenheit Missbrauchsvergehen vertuscht zu haben, berichtet das Portal "El Dinamo" (Montag Ortszeit). Bei seinem Eintreffen in der Justizbehörde wies Silva alle Anschuldigungen zurück und erklärte, er habe nichts zu verbergen. Er sei gekommen, um die Suche nach der Wahrheit zu unterstützen.

Mehr als 100 offene Fälle

Papst Franziskus hatte den chilenischen Priester Fernando Karadima (88) Ende September in den Laienstand versetzt. Der als charismatisch geltende Karadima steht im Mittelpunkt des Missbrauchsskandals in der chilenischen Kirche. 2011 wurde er wegen sexueller Vergehen verurteilt.

Aus seinem Kreis gingen mehrere Bischöfe hervor, darunter auch Juan Barros (62) von Osorno, der von Opfern Karadimas der Mitwisserschaft beschuldigt wird. Nach Angaben der chilenischen Staatsanwaltschaft gibt es derzeit mehr als 100 offene Fälle in den Reihen der katholischen Kirche. Dutzende Priester, auch Bischöfe sollen verwickelt sein.


Quelle:
KNA
Mehr zum Thema