Wahl von Bedford-Strohm-Nachfolger geplatzt

Evangelischer Eklat?

Sechs Wahlgänge reichten nicht, mehr sind nicht erlaubt: Die Entscheidung der Nachfolge des bayerischen Landesbischofs Bedford-Strohm wird nun vertagt. Nach mehreren zurückgezogenen Kandidaturen konnte keine Mehrheit erreicht werden.

Heinrich Bedford-Strohm / © Gordon Welters (dpa)
Heinrich Bedford-Strohm / © Gordon Welters ( dpa )

Die evangelisch-lutherische Landessynode konnte sich am Montag in München nicht auf einen der vier angetretenen Kandidaten mehrheitlich einigen. Nun muss ein neuer Wahlvorschlag erarbeitet werden. Bis zum Stabwechsel ist noch Zeit. Bedford-Strohms Amtszeit endet nach zwölf Jahren erst am 31. Oktober.

Der Abstimmungsmarathon wurde im Internet live übertragen und spitzte sich am späten Nachmittag im fünften Wahlgang zu: Der bis dahin führende Münchner Regionalbischof Christian Kopp (62) und die Landshuter Dekanin Nina Lubomierski (48) erhielten je 51 Stimmen. Zu dem Patt trugen vier Enthaltungen bei. Die benötigte absolute Mehrheit von 55 Stimmen wurde aber auch in der sechsten Runde von beiden nicht erreicht.

Mehrere Kandidaturen zurückgezogen

Zuvor hatten erst Gabriele Hoerschelmann (54), Direktorin des Partnerschaftszentrums Mission Eine Welt, und dann auch der Windsbacher Dekan Klaus Schlicker (55) ihre Kandidaturen zurückgezogen.

In Bayern leben etwas mehr als 2,1 Millionen lutherische Christinnen und Christen. 2022 verlor die Landeskirche durch Austritte so viele Mitglieder wie nie zuvor.

Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist die Gemeinschaft der 20 evangelischen Landeskirchen in der Bundesrepublik. Wichtigste Leitungsgremien sind die EKD-Synode mit ihren Mitgliedern, die Kirchenkonferenz mit Vertretern der Landeskirchen sowie der aus ehrenamtlichen Mitgliedern bestehende Rat. Sitz des EKD-Kirchenamtes ist Hannover.

Synode der EKD / © Norbert Neetz (epd)
Synode der EKD / © Norbert Neetz ( epd )
Quelle:
KNA