Der frühere Bürgermeister der Hauptstadt San Salvador war als Kandidat der Partei der Großen Allianz für die Nationale Einheit (GANA) und der Bewegung "Neuer Ideen" angetreten.
"Ich gebe bekannt, dass wir die Präsidentschaft im ersten Durchgang gewonnen haben", sagte Bukele am Sonntagabend nach Angaben der Tageszeitung "La Prensa Grafica" in einem Hotel in der Hauptstadt San Salvador. Nach Berichten lokaler Medien konnte Bukele mehr als 53 Prozent der Stimmen gewinnen. Der ehemalige Unternehmer wäre damit der jüngste Präsident in der Geschichte des mittelamerikanischen Landes. Bukele gehörte zunächst der linksgerichteten Regierungspartei FMLN an, ehe es vor zwei Jahren zum Bruch kam.
Die staatliche Wahlbehörde kritisierte das Vorgehen Bukeles, weil er sich vor Bekanntgabe des offiziellen Ergebnisses geäußert hatte. Der unterlegene Linkskandidat Hugo Martínez von der bislang regierenden FMLN erkannte den Wahlsieg Bukeles an. Auch der Kandidat der rechtsgerichteten Arena-Partei, Carlos Calleja, erklärte am Abend, er werde die Ergebnisse respektieren. Mit dem Wahlsieg Bukeles endet eine 30 Jahre andauernde Vorherrschaft der beiden Lager, bestehend aus FMLN und ARENA, die in den drei vergangenen Dekaden den Präsidenten stellten.
Die Bemühungen der Kirche
Der salvadorianische Kardinal Gregorio Rosa Chavez hofft auf einen grundlegenden Wandel in seinem Heimatland. Ein großes Problem sei die Integration von ehemaligen Mitgliedern der berüchtigten Mara-Jugendbanden. Derzeit lägen mehrere Gesetzesentwürfe zur Abstimmung im Parlament – bislang gebe es für die Betreffenden keinen echten Schutz durch den Staat. Auch torpedierten Behörden und Sicherheitskräfte immer wieder die Bemühungen der Kirche, den Jugendlichen des Landes neue Perspektiven zu eröffnen.
Chavez warnte zugleich vor einem blinden Glauben an die Macht der Wirtschaft. Das neoliberale Modell, das auch in Europa immer mehr Anhänger finde, trage letzten Endes dazu bei, die Armut in El Salvador noch zu vergrößern. Über solche grundsätzlichen Fragen hätten sich die salvadorianischen Politiker bislang viel zu wenig Gedanken gemacht.
Auf den Straßen in der Hauptstadt patrouillierten vermehrt Polizisten und Soldaten. Laut Angaben von Beobachtern war die Lage vergleichsweise entspannt. Bis zur Verkündung des Endergebnisses gilt ein Alkoholverbot, um möglichen Konflikten vorzubeugen. Verkauf und Konsum von alkoholischen Getränken ist verboten.