Die Bundesregierung will voraussichtlich in dieser Woche erneut mit Vertretern von Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften über mögliche Lockerungen für Gottesdienste sprechen. Grundlage sollen dabei von den Religionsgemeinschaften gemachte Vorschläge für die Einhaltung von Hygieneregeln sein, wie ein Sprecher des Innenministeriums am Montag in Berlin erklärte.
Ziel sei eine möglichst bundesweit einheitliche Regelung für alle Religionsgemeinschaften. Ein entsprechendes Konzept solle im Laufe der Woche erarbeitet und wahrscheinlich Ende der Woche weiter beraten werden.
Am Freitag hatte es im Bundesinnenministerium bereits ein Treffen mit Vertretern beider großer Kirchen, der orthodoxen Bischofskonferenz, von Muslimen und des Zentralrats der Juden zu diesem Thema gegeben. Dabei wurde eine Lockerung "zeitnah" nach dem 30. April in Aussicht gestellt. An diesem Tag wollen Bund und Länder das nächste Mal über weitere Öffnungsschritte in der Corona-Pandemie beraten.
Kirchen begrüßen schrittweise Öffnung
Die beiden großen Kirchen hatten die in Aussicht gestellte schrittweise Öffnung begrüßt. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, erklärte, die Religionsgemeinschaften würden nun kurzfristig Vorschläge unterbreiten. Ziel solle es sein, religiöse Veranstaltungen nach Maßgabe der Anforderungen des Infektionsschutzes schrittweise möglichst bald nach dem 30. April wieder zuzulassen. Einzelheiten müssten dann auf Länderebene erläutert werden.
Sachsen erlaubt als erstes Bundesland seit Montag bereits wieder Gottesdienste, allerdings nur im kleinen Rahmen mit bis zu 15 Teilnehmern.