Restaurierungsstopp in Abtei Brauweiler wegen Schadstoffrisiko

Warten auf das Gutachten

Wegen einer möglichen Gesundheitsgefährdung sind Restaurierungsarbeiten in der Abtei Brauweiler in Pulheim vorerst unterbrochen worden. Ein Teeranstrich im Kaptelsaal sorgt für Unsicherheit.

Abtei Brauweiler / © Jo Gerken (shutterstock)

Der Anstrich könnte einen zu hohen Gehalt an krebserregenden Stoffen enthalten, wie der Landschaftsverband Rheinland (LVR) am Dienstag in Köln mitteilte. Eine Fachfirma müsse nun über den weiteren Umgang entscheiden. Der Saal bleibe geschlossen, bis ein Gutachten vorliege.

In der Abtei sollen die mittelalterlichen Gewölbemalereien des Kapitelsaals restauriert werden. Experten des LVR hatten im Juli mit einer Forschungsphase begonnen, wie es hieß. Dabei untersuchten sie auch den Teeranstrich im Sockel- und Wandbereich, der im 19. Jahrhundert angebracht worden war. Die einzigartigen Gewölbemalereien aus dem 12. Jahrhundert sind laut LVR nicht betroffen.

Erkenntnisse für eigentliche Restaurierung

Die Forschungsphase durch eigene Fachkräfte sollte Erkenntnisse für die Ausschreibung der eigentlichen Restaurierung liefern, erklärte der Verband. "Wie der Fall zeigt, sind wir so zwar nicht vor unliebsamen Überraschungen gefeit, jedoch lassen sich Umfang und Kosten der Ausschreibung besser planen", erklärte der Abteilungsleiter Restaurierung, Ludger J. Sutthoff.

Die Abtei Brauweiler feiert 2024 das 1.000-Jahr-Jubiläum ihrer Entstehung. Die ehemalige Benediktinerabtei war 1024 gegründet und 1803 aufgehoben worden.


Quelle:
KNA