Das teilte das Erzbistum der Katholischen Nachrichten-Agentur auf Anfrage am Donnerstag mit.
Die Maßnahme sei erforderlich, da an zwei spätmittelalterlichen Schnitzaltären ein Befall von Anobien, umgangssprachlich Holzwürmern, festgestellt wurde. Durch ihre Bohrgänge können diese Käfer große Schäden an Kunstobjekten und Holzkonstruktionen anrichten.
Dass sich die Würmer in Gotteshäusern wohlfühlen, liegt laut Erzbistum an deren feuchtem und kühlem Klima. Demnach müssen jährlich etwa 200 bis 300 Kirchen zum Kulturguterhalt begast werden.
Teilbegasung der befallenen Altäre
Um mit möglichst geringen Mengen des giftigen und auch klimaschädlichen Mittels zu arbeiten, werde im Bamberger Dom eine sogenannte Teilbegasung durchgeführt, hieß es weiter. Dafür würden die beiden befallenen Altäre jeweils mit einer Gassperrfolie luftdicht eingehaust und vom Kircheninnenraum abgetrennt.
So könne die Substanz recht exakt dosiert werden. Um die Ausstattung langanhaltend von Schädlingen wie dem Holzwurm zu befreien, komme zudem ein speziell für sensibles Kulturgut entwickeltes Insektizid zum Einsatz.
Keine Gefahr für Menschen und Fledermäuse
Nach der Aktion werden alle behandelten Bereiche laut Angaben mit Ventilatoren und mobilen Abluftanlagen rückstandsfrei abgesaugt. Giftige Rückstände blieben nicht. Für die Behandlung sei im Vorfeld zudem eine naturschutzrechtliche Erlaubnis eingeholt worden. Sie stelle sicher, dass es in dem Bereich keinen gefährdeten Fledermausbesatz gebe.
Der romanische Bamberger Dom Sankt Peter und Sankt Georg geht zurück auf den 1012 geweihten Gründungsbau Heinrichs II. und ist Grablege des heilig-gesprochenen Kaiserpaares Heinrich und Kunigunde. Er beherbergt die weltberühmte Skulptur des Bamberger Reiters und das einzige erhaltene Papstgrab nördlich der Alpen.