Was sagt der Katechismus zu künstlicher Befruchtung?

Adoption ist besser

Der Katechismus der katholischen Kirche sieht künstliche Befruchtung kritisch. Samen-, und Eizellspende werden gar gänzlich abgelehnt. Stattdessen schlägt die Kirche Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch eine Adoption vor.

Künstliche Befruchtung / © Waltraud Grubitzsch (dpa)
Künstliche Befruchtung / © Waltraud Grubitzsch ( dpa )

Die einschlägigen Passagen (Nr. 2373 bis 2379) des Katechismus setzen den Methoden, dem Kinderwunsch nachzuhelfen, enge Grenzen. Schon den zwischen den Eheleuten vollzogenen künstlichen Transfer von Samen- oder Eizellen sieht Nr. 2377 des Katechismus äußerst kritisch, weil solche Techniken "den Geschlechtsakt vom Zeugungsakt" trennen.

Denn damit vertraut man "das Leben und die Identität des Embryos der Macht der Mediziner und Biologen an und errichtet eine Herrschaft der Technik über Ursprung und Bestimmung des menschlichen Lebens".

Papstschreiben "Donum Vitae" begründet

Dahinter steht letztlich die lehramtliche Erklärung "Donum vitae", in der Johannes Paul II. sich 1987 gegen alles wandte, was künstlich befruchtete Eizellen hervorbringt, denen zugleich die Chance genommen wird, zu Menschen zu werden. 

Der konkrete Wunsch von Eheleuten, mittels bestimmter Techniken zu Nachwuchs zu kommen, kollidiert hier also mit der - der Kirche sehr wichtigen - Warnung davor, den Beginn menschlichen Lebens vor dem Hintergrund von Nützlichkeitserwägungen einem bestimmten Stadium der Embryonalentwicklung zuzuordnen, sowie ihrer strikten Ablehnung eugenischer Maßnahmen, wie sie Präimplantationsdiagnostiken ermöglichen.

Samen-, und Eizellspende wird von Kirche abgelehnt 

Gänzlich abgelehnt wird vom kirchlichen Lehramt indes die Mitwirkung dritter Personen an einer Schwangerschaft also die "heterologe" Samen- oder Eizellspende sowie die Leihmutterschaft. Solche Maßnahmen bezeichnet Nr. 2376 des Katechismus als "äußerst verwerflich", denn sie "verletzen das Recht beider Eheleute, dass der eine nur durch den anderen Vater oder Mutter wird". 

Wenn es mit der gegenseitig vermittelten Elternschaft nun nichts wird, plädiert die Kirche klar für die Möglichkeit der Adoption. Ein unbedingtes Recht auf ein biologisch eigenes Kind kann es aber aus katholischer Sicht ebenso wenig geben, wie es anderweitig ein unbedingtes Recht darauf gibt, im Leben Glück zu haben. 

Das sagt der Katechismus zur Ehe

Vom Verständnis der christlichen Ehe als Sakrament her hält die katholische Kirche daran fest, daß die sakramental geschlossene und als solche vollzogene Ehe weder durch die Eheleute selbst zurückgenommen noch durch irgendeine Macht aufgehoben werden kann. Die Kirche sieht aber auch, daß Ehen in eine Krise geraten und scheitern können. Unter denen, die sich scheiden lassen, gibt es heute mehr und mehr auch katholische Christen. Jedes Scheitern einer Ehe ist für die Betroffenen schmerzlich. Es hinterlässt Wunden und häufig auch bedrückende soziale Folgen.

Katechismus der katholischen Kirche (DR)
Katechismus der katholischen Kirche / ( DR )
Quelle:
FAZ