Weder sollten Weihnachtslieder abgespielt oder gesungen, noch solle übermäßig gegessen oder getrunken werden, so der Erzbischof in einem Brief aus dem das Nachrichtenportal "Radio Veritas Asia" (Dienstag) zitierte.
Zentrum des Widerstands gegen Militärjunta
Den Priestern und Ordensgemeinschaften habe Tin Win geraten, auf Weihnachtsdekorationen mit Lichterketten an Kirchen, Klöstern und Pfarrhäusern zu verzichten. Zudem habe der Erzbischof die Katholiken zur Einhaltung der Coronaschutzregeln bei den Weihnachtsgottesdiensten angehalten. Mandalay ist neben den überwiegend von Christen bewohnten Unionsstaaten Kayah, Kachin und Chin sowie die Region Sagaing in der Nähe von Mandalay eines der Zentren des Widerstands gegen die Militärjunta.
Seit dem Putsch vom 1. Februar kommt es in Myanmar immer wieder zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Militär und Rebellen. Dabei habe die Armee auch Kirchen und Priester angegriffen. Mindestens 22 Kirchen wurden in den vergangenen Monaten vom Militär in Kayah, Chin und Sagaing beschossen oder niedergebrannt. In ganz Myanmar wurden seit dem Putsch nach Angaben der Menschenrechtsorganisation "Assistance Association for Political Prisoners" (AAPP) knapp 1.300 Menschen von Polizei und Armee getötet und weit über 7.000 mutmaßliche Regimegegner inhaftiert. Zehntausende Menschen, darunter viele Katholiken, sind auf der Flucht.