Nordkirchen-Bischöfin Kirsten Fehrs äußerte am Mittwoch ihr Bedauern. "Auch wenn es das Gebot der Stunde ist: Die jahrzehntelange Tradition der Ansgar-Vesper nun durchbrechen zu müssen schmerzt - auch mich persönlich." Die Vesper setze jedes Jahr ein wichtiges Zeichen für Zusammenhalt und Weltverantwortung. Das sei auch momentan wichtig. Sie hoffe aber auf eine Fortsetzung der Tradition im kommenden Jahr.
Auch Hamburgs Erzbischof Stefan Heße unterstrich, eine Unterbrechung bedeute keinen Abbruch. "Sie verhilft eher dabei, klarer zu sehen, was uns in der Ökumene wichtig ist: nicht alleine zu beten, sondern gemeinsam zu gehen."
Gedenken an Sankt Ansgar
Die Ansgar-Vesper, die gewöhnlich in der evangelischen Hauptkirche Sankt Petri stattfindet, war für diesen Mittwoch vorgesehen. Sie ist der älteste ökumenische Gottesdienst in Hamburg und erinnert seit 1965 am 3. Februar an den Todestag des Benediktinermönchs Sankt Ansgar (801-865), des ersten Hamburger Bischofs. Veranstalter ist die ACK Hamburg.
Das Erzbistum Hamburg feiert sein Patronatsfest üblicherweise zudem in einer Ansgar-Woche mit Festen, Konzerten und Vorträgen. Auch sie fallen coronabedingt in diesem Jahr aus. Erzbischof Stefan Heße feierte allerdings am Mittwochmittag mit einigen wenigen Teilnehmern eine feierliche Messe im Hamburger Mariendom, die auch live im Internet übertragen wurde.