Das Bürgergeld kann dem katholischen Augsburger Weihbischof Anton Losinger zufolge Anreiz zum Nichtstun sein. Zugleich sei es eine wichtige Hilfe, sagte Losinger der "Augsburger Allgemeinen" (Dienstag). "Es gibt durchaus Menschen, für die das Bürgergeld einen Anreiz darstellt, nicht zu arbeiten. Aber es gibt eben auch Menschen, die psychisch, sozial oder gesundheitlich in einer schwierigen Lage sind und nicht arbeiten können - ihnen muss geholfen und nicht alles gestrichen werden."
Reformpläne der Regierung
Losinger ist stellvertretender Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Zudem gehört er dem Bayerischen Ethikrat an. Als Weihbischof leitet Losinger kein Bistum, sondern hilft dem Augsburger Diözesanbischof Bertram Meier bei bischöflichen Aufgaben.
Um das Bürgergeld, den Nachfolger der Hartz-IV-Regelungen, gab es kürzlich eine Debatte, nachdem die Ampel-Koalition sich dazu auf eine Reform verständigt hatte. Diese umfasst etwa verschärfte Mitwirkungspflichten und strengere Sanktionsmöglichkeiten. Aus der CDU kamen jüngst Rufe nach einer kompletten Streichung der Grundsicherung für Menschen, die grundsätzlich keine Arbeit annähmen.