Weihbischof Hegge fordert mehr Ökumene in Hochschultheologie

"Da ist Mut gefordert"

Die wissenschaftliche Theologie an Hochschulen sollte nach Ansicht des Münsteraner Weihbischofs Christoph Hegge ökumenischer gestaltet werden. "Exegese beispielsweise könnte doch auch gemeinsam gelehrt werden".

Symbolbild Bibel / © Take Photo (shutterstock)

Das sagte er am Mittwoch beim Patronatsfest "Albertus Magnus" der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt. "Da ist Mut gefordert, die Theologie weiterzuentwickeln." Er plädierte für eine stärkere Kooperation zwischen den katholischen und evangelischen Fakultäten. Hegge ist in der Deutschen Bischofskonferenz Vize-Vorsitzender der Kommission für Wissenschaft und Kultur.

Hegge: "Wir wollen auf der Höhe der Wissenschaften sein"

Weihbischof Hegge / © Felicia Pacholski (NF)
Weihbischof Hegge / © Felicia Pacholski ( NF )

"Wir müssen uns im Dialog untereinander den Rücken stärken, weil wir in der Kirche doch alle in einem Boot sitzen", erklärte Hegge. Eine starke Präsenz der Theologie an den staatlichen Universitäten ermögliche eine große Chance, im interdisziplinären Dialog aus christlicher Perspektive Antworten auf gegenwärtige Probleme und Phänomene zu geben. "Wir wollen auf der Höhe der Wissenschaften sein."

Problem sei der Mangel an wissenschaftlichem Nachwuchs

Ein Problem sei der Mangel an wissenschaftlichem Nachwuchs, räumte Hegge ein. In nur fünf Jahren sei die Zahl der Theologie-Studierenden in Deutschland um 25 Prozent gesunken. Auch seien Frauen deutlich unterrepräsentiert. - An der Universität Erfurt ist die einzige Katholisch-Theologische Fakultät in Ostdeutschland angesiedelt. 

Ökumene

Der Begriff "Ökumene" stammt aus dem Griechischen und heißt wörtlich übersetzt "die ganze bewohnte Erde". Gemeint sind die Bemühungen um die Einheit aller getrennten Christen. Die Ökumenische Bewegung ging zunächst von evangelischer Seite aus; als Beginn gilt die Weltmissionskonferenz von Edinburgh im Jahr 1910. Sie führte 1948 zur Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen (Weltkirchenrat, ÖRK) mit Sitz in Genf. Ihm gehören heute 349 reformatorische, anglikanische und orthodoxe Kirchen mit 560 Millionen Christen in 110 Ländern an.

Bewegung in der Ökumene / © Paul Sklorz (KNA)
Bewegung in der Ökumene / © Paul Sklorz ( KNA )
Quelle:
KNA