Weihbischof Steinhäuser ruft zur Jesus-Nachfolge auf

"Was würde Jesus tun?"

Der Kölner Weihbischof Rolf Steinhäuser hat zur radikalen Jesus-Nachfolge aufgerufen. In dem Gottesdienst am Sonntag im Kölner Dom wurden viele Jungen und Mädchen in die Chöre und die Gemeinschaft der Dommessdiener aufgenommen.

Pontifikalamt mit Weihbischof Steinhäuser / © Beatrice Tomasetti (DR)
Pontifikalamt mit Weihbischof Steinhäuser / © Beatrice Tomasetti ( DR )

"Kommt her, folgt mir nach" – mit diesen Worten Jesu scheine eine einfache Formel für das Christsein gefunden worden zu sein, nimmt Weihbischof Rolf Steinhäuser in seiner Predigt am Sonntag im Kölner Dom auf das Evangelium Bezug. Doch damit verlange Jesus von seinen Jüngern eine Abkehr "von allem, was ihnen lieb und teuer war". Im Gegenzug biete er ihnen "nur sich selbst". Das scheine – oh Wunder – den Jüngern aber auszureichen.

"Was mag wohl in den Herzen dieser Männer vorgegangen sein?", fragt Steinhäuser die versammelten Gläubigen. Wer wäre heute bereit, "seinen Beruf an den Nagel zu hängen – in einer so unsicheren Zeit wie der heutigen – oder auf eine gute Wohnung zu verzichten?" Die meisten antworteten darauf wohl, dass das nichts für sie, sondern etwas für die "Mutter Teresa-Typen" sei. Doch das Evangelium spreche nicht von Abstufungen der Nachfolge.

Was wolle Jesus uns also sagen? Dass ich auf meine Wohnung verzichten muss, um ihm nachzufolgen? Die Antwort sei "Ja und Nein", so Steinhäuser. Es könne sein, dass einige dazu berufen seien; andere seien es nicht, verdeutlich der Weihbischof. Es gebe aber Maßstäbe, die für alle Christen gültig seien. Dies seien eine radikale Nachfolge und die Ausrichtung auf Jesus in Form einer persönlichen Beziehung. Die Worte von Christian Morgenstern "Frage dich bei allem, hätte Jesus das getan?" sei eine gute Anleitung für das eigene Leben. 


Neue Knaben und Mädchen für die Domdienste 

Musikalisch gestaltet wurde das Pontifikalamt vom Kölner Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Eberhard Metternich und Simon Schuttemeier sowie vom Mädchenchor am Kölner Dom unter der Leitung von Domkantor Oliver Sperling und Patricia Langenmantel. Die Domorgeln spielten die Domorganisten Winfried Bönig und Ulrich Brüggemann.

Die "Messe solennelle" schrieb Louis Vierne 1899 für Chor und zwei Orgeln. Einmal im Jahr wird sie im Kölner Dom aufgeführt – immer dann, wenn die Neuzugänge der Kölner Dommusik ihren offiziellen Einstand geben. In diesem Jahr wurden 22 Knaben in den Kölner Domchor und 26 Mädchen in den Mädchenchor am Kölner Dom aufgenommen. Gleichzeitig wurden zehn Jungen und junge Männer der Gemeinschaft der Domministranten hinzugefügt.

Insgesamt 48 Mädchen und Jungen hatten ihren ersten Einsatz in der Liturgie des Kölner Domes / © Beatrice Tomasetti (DR)
Insgesamt 48 Mädchen und Jungen hatten ihren ersten Einsatz in der Liturgie des Kölner Domes / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Aufnahme in den Kölner Domchor

Die offizielle Aufnahme in den Kölner Domchor und den Mädchenchor am Kölner Dom ist ein Zeremoniell, dem die neun- und zehnjährigen Grundschülerinnen und Grundschüler – die meisten von ihnen besuchen die Kölner Domsingschule in Lindenthal – immer mit großer Spannung entgegenfiebern.