"Sie tragen durch Ihren Dienst in einzigartiger Weise mit Sorge um den Frieden in der Welt", sagte der Kardinal an die Einsatzkräfte in der Kathedrale gewandt. "Im Zweifelsfall setzen Sie sogar in der Fremde Ihr Leben aufs Spiel für den Frieden, für die Freiheit unserer Nation, für ein freies Europa, für eine gerechte Welt in Sicherheit mit lebenswürdigen Bedingungen."
"Soziale Ungleichheit, Ungerechtigkeit aller Art, Armut, Katastrophen und der Kampf um Ressourcen - all das fördert Unruhen und am Ende womöglich sogar Krieg", sagte der Kölner Erzbischof am Donnerstag beim Internationalen Soldatengottesdienst im Kölner Dom. Christinnen und Christen seien aufgerufen, den Frieden der Weihnachtszeit in die Welt zu tragen – auch über Weihnachten hinaus.
Übertragung
DOMRADIO.DE übertrug im Internet-TV das Pontifikalamt anlässlich des Weltfriedenstages aus dem Kölner Dom mit Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki.
Internationaler Soldatengottesdienst im Kölner Dom
Den Gottesdienst gestaltete das Musikkorps der Bundeswehr aus Siegburg unter der Leitung von Oberstleutnant Christian Weiper und der Projektchor Köln-Wahn unter der Leitung von Stabsfeldwebel Markus Wolters. Die Orgel spielte Ulrich Brüggemann.
Auf Einladung des Katholischen Militärdekanates Köln findet seit 1977 jährlich ein Internationaler Soldatengottesdienst im Kölner Dom statt, und zwar jeweils im Januar, kurz nach dem Welttag des Friedens am 1. Januar.
Der Gottesdienst steht unter dem Titel der Botschaft von Papst Franziskus, die er zum 56. Welttag des Friedens am 1. Januar 2023 verfasst hat: "Niemand kann sich allein retten. Nach Covid-19 neu beginnen, um gemeinsam Wege des Friedens zu erkunden". Darin stellt Franziskus fest, dass die Pandemie gezeigt habe, „dass wir alle einander brauchen, dass unser größter, wenn auch zerbrechlichster Schatz die menschliche Geschwisterlichkeit ist, die auf unserer gemeinsamen Gotteskindschaft beruht, und dass sich niemand allein retten kann“.
Weiter heißt es, gerade der Krieg in der Ukraine, der die Menschheit vor neue Herausforderungen stelle, bekräftige diese Aussage: „Wir haben den Ausbruch einer anderen Plage miterlebt: einen weiteren Krieg, zum Teil vergleichbar mit Covid-19, aber von schuldhaften menschlichen Entscheidungen gesteuert. Der Krieg in der Ukraine rafft unschuldige Opfer hinweg und verbreitet Unsicherheit, nicht nur für die direkt Betroffenen, sondern in diffuser und unterschiedsloser Weise für alle, auch für diejenigen, die Tausende von Kilometern entfernt unter seinen Nebenwirkungen leiden – man denke bloß an die Getreidelieferungen und an die Kraftstoffpreise.“
Der Papst betont, dass dieser Konflikt nur „im Lichte des Gemeinwohls“ zu lösen sei, „denn nur gemeinsam, in Geschwisterlichkeit und Solidarität, sei es möglich, Frieden zu schaffen, Gerechtigkeit zu gewährleisten und die schmerzlichsten Ereignisse zu überwinden“.
Quelle: Erzbistum Köln