Weihnachtsfeiern in Geburtsstadt Jesu sollen stattfinden

Einschränkungen noch unklar

Erzbischof Pierbattista Pizzaballa wird erstmals in seinem Amt als Lateinischer Patriarch von Jerusalem der zentralen Christmette in der Katharinenkirche in Bethlehem vorstehen. Einschränkungen wegen Corona stehen noch nicht fest.

Erzbischof Pierbattista Pizzaballa (l.) / © Andrea Krogmann (KNA)
Erzbischof Pierbattista Pizzaballa (l.) / © Andrea Krogmann ( KNA )

Nach seiner Covid-19- Infektion habe Erzbischof Pierbattista Pizzaballa am Dienstag die offizielle Erlaubnis des israelischen Gesundheitsministeriums erhalten, die Quarantäne zu beenden, heißt es in einer Mitteilung des Patriarchats von Dienstag.

Keine Informationen erteilte das Patriarchat bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt, mit welchen Einschränkungen der traditionelle Einzug des Patriarchen nach Bethlehem sowie die Weihnachtsfeiern stattfinden werden. Unklar ist auch, ob einheimische Christen an der Mitternachtsmesse teilnehmen können.

Die meisten Checkpoints sollen geöffnet bleiben

Die zuständige israelische Koordinationsstelle für Regierungsaktivitäten in den besetzten Gebieten (Cogat) teilte am Montagabend in einem arabischsprachigen Facebook-Beitrag mit, dass der sogenannte Checkpoint 300 am Rachelsgrab zwischen Jerusalem und Bethlehem von Donnerstag, 8.00 Uhr bis Freitag 14.00 Uhr geschlossen wird. 

Ferner werde der Bereich um das Caritas-Babyhospital auf Bethlehemer Seite des Checkpoints bereits ab Mittwoch für Autos gesperrt. Andere Checkpoints sollen geöffnet bleiben.

Ansteckung zwischen Gebieten erschweren

In diesem Jahr würden wegen der Covid-19-Pandemie weniger Maßnahmen unternommen, um Palästinensern die Reisefreiheit während der Weihnachtszeit zu erleichtern, teilte Cogat auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit. Damit soll die Verbreitung des Virus zwischen verschiedenen Gebieten erschwert werden. 

Entsprechend sei es in Absprache mit christlichen Einrichtungen "nur einer gewissen Zahl christlicher Bewohner von Judea und Samaria erlaubt worden, Israel zu besuchen". Gleichzeitig sei die Zahl der Reisegenehmigungen für Kirchenpersonal erhöht worden.

Keine Angaben machte die Behörde zu Reisegenehmigungen für Christen aus dem Gazastreifen. Der katholische Pfarrer von Gaza, der argentinische Ordensmann von der Gemeinschaft "Verbo encarnado" (Fleischgewordenes Wort) Gabriel Romanelli, sagte auf Anfrage der KNA, bisher lägen keine Reisegenehmigungen für Gazas Christen vor.

Partieller Lockdown für palästinensische Gebiete

Der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Schtajjeh hatte laut örtlichen Medien am Donnerstag einen partiellen Lockdown für die palästinensischen Gebiete erklärt. Hintergrund sind die stark steigenden Zahlen von Covid-19-Neuinfektionen. 

Die zunächst bis zum 2. Januar geltenden Maßnahmen sehen unter anderem eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 19.00 Uhr und 6.00 Uhr sowie ganztägige Lockdowns für Freitage und Samstage vor.

An einer Kabinettssitzung von Montag rief Schtajjeh laut Mitteilung seines Büros die Kirchenführer auf, während der Weihnachtsmessen die Schutzmaßnahmen gegen die Verbreitung des Virus einzuhalten.

Die Stadt Bethlehem

Das rund zehn Kilometer südlich von Jerusalem gelegene Bethlehem ist seit 1996 Teil der autonomen Palästinensergebiete. Die knapp 30.000 Einwohner zählende Stadt ist laut den biblischen Berichten der Geburtsort Jesu. Im Zusammenhang mit der Volkszählung unter dem römischen Kaiser Augustus heißt es beim Evangelisten Lukas: "Auch Josef machte sich auf den Weg. Von Nazareth in Galiläa ging er nach Bethlehem, das in Judäa liegt. Das ist der Ort, aus dem König David stammt."

Bethlehem (epd)
Bethlehem / ( epd )
Quelle:
KNA