Weil will Reformationstag als neuen Feiertag in Niedersachsen

Dauerhafte Einrichtung?

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil will den Reformationstag am 31. Oktober als festen Feiertag in seinem Bundesland: "Ich kann mir gut vorstellen, den Reformationstag auch in Niedersachsen dauerhaft zum Feiertag zu machen."

Reformationstag 2017 ist ein deutschlandweiter Feiertag / © Sebastian Gollnow (dpa)
Reformationstag 2017 ist ein deutschlandweiter Feiertag / © Sebastian Gollnow ( dpa )

Das sagte Weil dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. "Er sollte als Tag des Brückenschlags zwischen den Religionen und als Tag der interreligiösen Zusammenarbeit gefeiert werden", erklärte der Ministerpräsident kurz vor der Bundestagswahl. In Niedersachsen stehen am 15. Oktober Landtagswahlen an.

Unterschiedliche Feiertagsanzahl in den Bundesländern

Über einen neuen arbeitsfreien Feiertag in Niedersachsen wird bereits seit Jahren immer wieder diskutiert, vor allem auf Betreiben der CDU. Niedersachsen hat bisher wie Bremen, Berlin, Hamburg und Schleswig-Holstein neun gesetzliche Feiertage. Bayern dagegen hat 13 Feiertage, Baden-Württemberg und das Saarland haben zwölf.

Der neue niedersächsische Landtag solle den Feiertag möglichst einstimmig beschließen, sagte Weil. "Wir sollten über die Parteigrenzen hinweg nach der Landtagswahl hierzu einen Konsens suchen." Eine erste Initiative der CDU, den Reformationstag zum Feiertag zu machen, war 2014 im Landtag gescheitert.

Reformationstag 2017 als Feiertag

Landtagspräsident Bernd Busemann (CDU) und evangelische Kirchen-Vertreter hatten sich damals dafür ausgesprochen. SPD, Grüne und FDP lehnten einen weiteren kirchlichen Feiertag jedoch ab.

Weil sagte, der Reformationstag sei als gesetzlicher Feiertag gut geeignet: "Jeder weltliche Feiertag hätte etwas Zufälliges." Wegen des 500. Reformationsjubiläums ist der 31. Oktober in diesem Jahr in ganz Deutschland arbeitsfrei. In den ostdeutschen Ländern außer Berlin ist er bereits ein regulärer gesetzlicher Feiertag. Der Tag erinnert an die Veröffentlichung der 95 Thesen gegen Missstände in der Kirche durch Martin Luther (1483-1546) am 31. Oktober 1517.


Unter Druck: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil / © Swen Pförtner (dpa)
Unter Druck: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil / © Swen Pförtner ( dpa )
Quelle:
epd