Wenn es die katholische Kirche wolle, "tun wir alles Mögliche für ein historisches Treffen der Vorsteher der katholischen und orthodoxen Kirche", sagte er nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Belta bei der Vollversammlung des Rates der katholischen europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) in Minsk. Die weißrussische Hauptstadt sei ein Ort, wo man Probleme des Westens und Ostens, Nordens und Südens sowie der ganzen Welt besprechen könne.
Metropolit Hilarion sieht geringe Chancen auf Treffen
Der Außenamtschef der russisch-orthodoxe Kirche, Metropolit Hilarion, hatte zuletzt betont, derzeit werde keine neue Zusammenkunft von Franziskus und Kyrill I. geplant. Franziskus und Kyrill I. waren im Februar 2016 am Flughafen der kubanischen Hauptstadt Havanna erstmals und zum bislang einzigen Mal zusammengetroffen. Die Begegnung gilt als Meilenstein in den Kirchenbeziehungen zwischen Rom und Moskau.
Noch kein Papstbesuch in Weißrussland
Bisher gab es noch keine Papstreise in das seit 1991 unabhängige Weißrussland. Bereits nach einer Begegnung mit dem Papst im Mai 2016 im Vatikan hatte Lukaschenko gesagt, es sei "an der Zeit", dass das katholische Kirchenoberhaupt nach Weißrussland komme und sich dort gemeinsam mit Kyrill I. und den Bürgern treffe. Er sei sich sicher, dass in Weißrussland mindestens eine Million Menschen einen Händedruck beider Kirchenoberhäupter nicht nur im fernen Kuba wollten, sondern auch mitten in Europa.
Römisch-katholische Minderheit
Von allen russisch-orthodox geprägten Ländern hat Weißrussland die größte römisch-katholische Minderheit. Etwa 15 Prozent der rund zehn Millionen Einwohner bekennen sich zur katholischen Kirche. Nach der orthodoxen Kirche ist sie damit die zweitgrößte Konfession im Land. Der bisher einzige Besuch eines Papstes in einer früheren Sowjetrepublik war die Reise von Johannes Paul II. (1978-2005) in die Ukraine 2001.