Anlässlich des Welt-Malaria-Tages an diesem Donnerstag fordern Entwicklungsexperten mehr Geld für die weltweite Forschung zu entsprechenden Medikamenten und Präventionsmaßnahmen. Trotz wirksamer Ansätze zur Vorbeugung und Behandlung der Infektion hätten Millionen von Menschen aus Kostengründen keinen Zugang dazu, teilte die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) in Hannover mit.
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sei die geschätzte Zahl der Malaria-Todesfälle im Jahr 2017 mit 435.000 unannehmbar hoch und nahezu unverändert gegenüber den letzten fünf Jahren geblieben. Betroffen seien vor allem arme Menschen in Ländern mit geringem und mittlerem Einkommen.
Wiederauffüllung des Globalen Fonds
"Es sind dringende Maßnahmen erforderlich, um Malaria ganz oben auf der politischen Agenda zu halten und zusätzliche Ressourcen zur Bekämpfung zu mobilisieren", erläuterte DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr. Die sechste Wiederauffüllung des Globalen Fonds im Oktober 2019, biete hierzu eine ausgezeichnete Möglichkeit, politische und finanzielle Verantwortung zu übernehmen, so Bähr. Das Entwicklungsziel, die Epidemien Aids, Tuberkulose und Malaria bis 2030 zu beenden, sei in Reichweite. Die Weichen dafür müssten aber jetzt gestellt werden.
Malaria ist eine Tropenkrankheit, die durch die Stechmücke der Gattung Anopheles übertragen wird. In sehr seltenen Fällen wird sie auch von Mensch zu Mensch übertragen. Infizierte leiden unter hohem wiederkehrenden Fieber, Schüttelfrost, Beschwerden des Magen-Darm-Trakts und Krämpfen. Besonders bei Kindern kann die Krankheit rasch zu Koma und Tod führen. Mehr als 90 Prozent der Todesfälle und Neuinfektionen entfallen laut DSW auf Länder in Afrika und Indien.