Weltfamilientreffen in Dublin gestartet

"Bereitet die Jugend gut auf die Zukunft vor"

Papst Franziskus hat Familien aufgerufen, Kinder und Jugendliche gut auf die Zukunft vorzubereiten. In einer Videobotschaft an die Teilnehmer des Weltfamilientreffens in Dublin erinnerte der Papst an die Bedeutung der Familie.

Papst Franziskus mit Jugendlichen / © Paul Haring (KNA)
Papst Franziskus mit Jugendlichen / © Paul Haring ( KNA )

Mit einem Gottesdienst ist in Dublin das neunte Weltfamilientreffen der katholischen Kirche eröffnet worden. Der Papst, der am Wochenende in die irische Hauptstadt reist, sandte zur Eröffnung am Dienstagabend eine Videobotschaft. Darin betonte er die Rolle der Familie für die Gesellschaft und die Kindererziehung.

"Junge Menschen sind die Zukunft", sagte er. "Es ist sehr wichtig, die Jungen heute auf die Zukunft vorzubereiten, jetzt im Moment, aber mit den Wurzeln der Vergangenheit", so Franziskus in der rund dreieinhalbminütigen Botschaft.

Papst: Gemeinschaft und Versöhnung stärken

Das Treffen in Dublin sei eine Gelegenheit, "die Schönheit der Familie" zu feiern und biete für Familien aus aller Welt die Chance zu Begegnung und gegenseitiger Unterstützung, so der Papst. Die Familien selbst wüssten am besten um die Herausforderungen, Liebe in Treue zu leben und Kinder "mit gesunden Werten zur Gemeinschaft zu erziehen", zu Liebe und gegenseitiger Fürsorge.

Papst Franziskus wird am Samstag zu einem rund 36-stündigen Besuch in Irland erwartet. Er hoffe, dass das Familientreffen und sein Besuch auch dazu beitragen könnten, Gemeinschaft und Versöhnung unter den Christen in Irland zu stärken, betonte Franziskus.

Der Papst nimmt am Samstag am "Festival der Familien" teil. Zur Abschlussmesse am Sonntag werden bis zu 500.000 Gläubige erwartet.

Neben anderen kündigte Ordensfrau Protest an

Überschattet wird das Treffen von Missbrauchs-Skandalen in der katholischen Kirche unter anderem in den USA und Irland. Irischen Medien zufolge wird sich der Papst bei seinem Besuch mit Betroffenen treffen. Zuvor hatte er in einem Schreiben an alle Christen weltweit Versäumnisse bei der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch eingeräumt. In den vergangenen Tagen hatte ein Bericht über jahrzehntelangen sexuellen Missbrauch von Minderjährigen in der katholischen Kirche von Pennsylvania für Entsetzen gesorgt.

Mehrere Gruppen, darunter auch Homosexuellen-Verbände, kündigten Proteste während des Papst-Besuchs an. Dem wollte sich auch die irische Ordensfrau Marie Collins Medienberichten zufolge anschließen.

Sie hatte – selbst Opfer sexuellen Missbrauchs – die päpstliche Kommission für den Schutz von Minderjährigen im vergangenen Jahr aus Protest verlassen. Der umstrittene Erzbischof von Washington, Kardinal Donald Wuerl, dem unter anderem Vertuschung von sexuellem Missbrauch vorgeworfen wird, hatte seine Teilnahme im Vorfeld abgesagt.


Quelle:
epd , KNA
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