Weltfamilientreffen zu "Amoris laetitia" in Irland gestartet

So viele teilnehmende Familien wie nie zuvor

In Irland ist am 21. August das neunte katholische Weltfamilientreffen eröffnet worden. Zu der sechstägigen Veranstaltung in Dublin wird am Wochenende auch Papst Franziskus erwartet.

Eröffnungsfeier des Weltfamilientreffens in Dublin / © Niall Carson (dpa)
Eröffnungsfeier des Weltfamilientreffens in Dublin / © Niall Carson ( dpa )

Rund 37.000 Teilnehmer aus aller Welt haben sich registriert, mehr als je zuvor bei einem Familientreffen. Angeboten werden Workshops, Seminare und Vorlesungen zu unterschiedlichsten Themen. 

Zum Open-Air-Familienfest mit dem Papst am Samstagabend im Dubliner Croke Park werden rund 85.000, zur Abschlussmesse am Sonntag bis zu 500.000 Teilnehmer erwartet. 

Von Skandalen in der US-Kirche überschattet

Vor der Messe am Sonntagnachmittag fliegt Franziskus vormittags für eine Stunde in Irlands größten Marienwallfahrtsort Knock im Westen des Landes.

Das Treffen wird von Skandalen in der US-Kirche überschattet. Im Zuge neuer Enthüllungen hatten die Kardinäle von Boston und Washington, Sean O'Malley und Donald Wuerl, ihren Besuch in Dublin abgesagt. Beide stehen nach der Veröffentlichung des Berichts in der Kritik. 

Auch in Irland haben Missbrauchsskandale früherer Jahre die Glaubwürdigkeit der Kirche tief erschüttert. Selbsthilfeorganisationen fordern ein Treffen des Papstes mit Missbrauchsopfern.

Papstschreiben über kirchliche Sexualmoral

"Amoris laetitia" (lateinisch "Die Freude der Liebe") ist ein Schreiben von Papst Franziskus an Bischöfe, Priester, christliche Eheleute und Laien vom April 2016. Er fasst darin die Ergebnisse der Weltbischofssynoden von 2014 und 2015 zur Erneuerung der kirchlichen Ehe- und Familienlehre und -seelsorge zusammen. 

Zentrale Themen sind Liebe, Ehe und Familie. Das Dokument enthält auch Aussagen zur kirchlichen Sexualmoral, zum Umgang mit Homosexualität und mit wiederverheirateten Geschiedenen.

Papst Franziskus will grundsätzlich mehr Barmherzigkeit in der Anwendung der kirchlichen Morallehre; er hält zugleich an den kirchlichen Lehren über Ehe und Familie fest. Es gebe kein Fundament dafür, "zwischen homosexuellen Lebensgemeinschaften und dem Plan Gottes über Ehe und Familie Analogien herzustellen". 

Er bekräftigt aber, dass jeder Mensch unabhängig von seiner sexuellen Orientierung in seiner Würde geachtet und mit Respekt aufgenommen werden solle. 

Das Papstschreiben "Amoris laetitia"

"Amoris laetitia" (lateinisch "Die Freude der Liebe") ist ein Schreiben von Papst Franziskus an Bischöfe, Priester, christliche Eheleute und Laien vom April 2016. Er fasst darin die Ergebnisse der Weltbischofssynoden von 2014 und 2015 zur Erneuerung der kirchlichen Ehe- und Familienlehre und -seelsorge zusammen.

Papstschreiben "Amoris Laetitia" / © Cristian Gennari (KNA)
Papstschreiben "Amoris Laetitia" / © Cristian Gennari ( KNA )

 

Quelle:
KNA