Papst Franziskus nimmt nach dem bisherigen Stand der Planungen nicht am Weltfriedenstreffen vom 18. bis 20. September in Assisi teil. Die katholische Gemeinschaft Sant'Egidio, die das Treffen organisiert, relativierte auf Anfrage am Donnerstag eine Interview-Aussage des Imams von Perugia, Mohamed Abdel Qader, der von einer Teilnahme des Papstes gesprochen hatte. Davon sei nichts bekannt, sagte Sant'Egidio-Sprecher Rinaldo Piazzoni. Ein spontaner Besuch sei aber auch nicht ausgeschlossen. "Wenn er käme, wären wir mehr als glücklich", sagte Piazzoni. Die Veranstaltung steht unter dem Leitwort "Durst nach Frieden".
30-jähriges Jubiläum
Das Friedensgebet findet in diesem Jahr zum 30. Mal statt. 1986 hatte Papst Johannes Paul II., 1978-2005, die Vertreter anderer christlicher Kirchen und Religionen erstmals zu einem Gebetstreffen nach Assisi eingeladen. Danach veranstaltete die Gemeinschaft jährlich an wechselnden Orten in eigener Regie eine ähnliche Zusammenkunft. Piazzoni betonte, auch früher habe der Papst nie persönlich an den von Sant'Egidio organisierten Treffen teilgenommen, sondern sich durch einen Delegaten vertreten lassen oder eine Botschaft gesandt.
Assisi immer wieder Austragungsstelle
Am 9. Januar 1993 lud Johannes Paul II. von sich aus zu einem Gebet für den Frieden auf dem Balkan nach Assisi ein, dann unter dem Eindruck der Anschläge vom 11. September 2001 am 24. Januar 2002. Ein viertes Assisi-Treffen fand am 27. Oktober 2011 auf Initiative von Benedikt XVI., 2005-2013, statt. Unabhängig davon hielt Sant'Egidio in jenem Jahr vom 11. bis 13. September ein internationales Friedensgebet in München.
Franziskus in Assisi
Papst Franziskus war vor einer Woche in einen Teilort der umbrischen Kleinstadt Assisi gereist, um in der Portiuncula-Kapelle der Basilika Santa Maria degli Angeli zu beten und spontan etlichen Gläubigen die Beichte abzunehmen. Bei dem zweistündigen Besuch waren auch die Imame von Assisi und dem nahe gelegenen Perugia zugegen.