Auch habe er das Konzept "Pancasila" im Land gewürdigt, das Respekt vor den Religionen und der Religionen untereinander verlange, teilte am Montag die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn mit. Zuvor war der Augsburger Bischof von einer sechstägigen Reise nach Indonesien, wo die größte muslimische Bevölkerung weltweit lebt, zurückgekehrt.
Religion als zentraler Bestandteil
"Meine Gesprächspartner haben übereinstimmend dargelegt, dass eine verantwortliche Staatsführung und das Konzept der Pancasila, aber eben auch der interreligiöse Dialog dazu beigetragen haben, dass sich Indonesien in den zurückliegenden Jahren stabilisiert hat und gut entwickeln konnte", erklärte Meier. "Für die Menschen hier besteht kein Zweifel: Religion ist ein zentraler Bestandteil des Menschseins. Deswegen haben in diesem Land alle Fragen, die mit Religion zu tun haben, eine nicht zu überschätzende Bedeutung."
Subtile Formen der Diskriminierung
Allerdings hätten im interreligiösen Dialog Engagierte auch auf Defizite und Gefahren hingewiesen: Zu beobachten seien Bestrebungen, Muslime Indonesiens "durch das Propagieren konservativer islamischer Werte und Haltungen" stärker zusammenzuführen und von anderen Gruppen der Gesellschaft abzugrenzen, hieß es. Es werde darauf hingearbeitet, auch den Staat für solche Absichten in Anspruch zu nehmen. Zudem gebe es "verschiedene subtile Formen gesellschaftlicher Diskriminierung von Christen".
Kirche engagiert
Auch wenn lediglich 3,5 Prozent der Indonesier katholisch seien, arbeite die Kirche engagiert an der gesellschaftlichen Entwicklung mit, so die Bischofskonferenz. Davon habe sich der Vorsitzende der Kommission Weltkirche im Bistum Maumere auf der Insel Flores ein Bild gemacht. So gebe es sozialökologische und landwirtschaftliche Projekte sowie ein Engagement für Frauen und Menschen mit Behinderung. Unterstützung etwa für Mädchen und Frauen komme auch von Caritas international, mehreren Ordensgemeinschaften und dem Entwicklungsministerium.