Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat am Mittwoch erneut Angriffe auf Zivilisten im Nahost-Konflikt scharf kritisiert. ÖRK-Generalsekretär Jerry Pillay äußerte seine Trauer über einen Raketenangriff vom 27. Juli auf den Golanhöhen und den Beschuss der griechisch-orthodoxen St. Porphyrius-Kirche in Gaza vom 29. Juli. "Wir verurteilen diese Angriffe auf Zivilisten unmissverständlich", erklärte er am Mittwoch in Genf. Pillay forderte einen sofortigen Waffenstillstand und eine nachhaltige und gerechte Lösung des Konflikts im Gazastreifen.
Am vergangenen Samstag wurden mindestens zwölf Menschen, darunter auch Kinder, getötet, als eine Rakete in einem Dorf auf den israelisch kontrollierten Golanhöhen einschlug, wie israelische Beamte mitteilten. Für die Angriffe auf die Golanhöhen macht Israel die Terror-Miliz Hisbollah verantwortlich.
"Rechte alle Zivilisten schützen"
Angriffe auf Zivilisten schaden laut Pillay unschuldigen Menschen und verschlimmerten "die ohnehin schon schwierige Lage der Menschen im Gazastreifen und auf den Golanhöhen und heizen den Kreislauf der Gewalt weiter an". Er fügte hinzu: "Die Regierungen haben die Verantwortung, die Rechte aller Zivilisten zu schützen und zu sichern."
Der südafrikanische Theologe erklärte zudem: "Mit großer Trauer und tiefer Besorgnis haben wir die Nachricht von dem Anschlag auf die St. Porphyrius-Kirche im Norden des Gazastreifens erhalten, bei dem mehrere Personen verletzt wurden." Der jüngste Angriff habe zum Einsturz von zwei Wänden im Obergeschoss des Gebäudes und im Speisesaal geführt, der an einen Bereich angrenzt, in dem Vertriebene Zuflucht gefunden haben. Einige Personen seien dabei verletzt worden.
Zweiter Angriff auf die Kirche
Pillay erinnerte daran, dass die St. Porphyrius-Kirche bereits imOktober 2023 nach dem Terrorangriff der Hamas von israelischen Luftschlägen getroffen wurde, wobei Medienberichten zufolge mindestens 16 Menschen getötet wurden.
Der ÖRK, auch als Weltkirchenrat bekannt, umfasst 352 Kirchen verschiedener Konfessionen aus mehr als 120 Ländern, die weltweit über 580 Millionen Christinnen und Christen vertreten. Die katholische Kirche ist nicht Mitglied, arbeitet mit dem Weltkirchenrat aber zusammen.
(Anm.d.R.: Dieser Artikel wurde am 31.7.2024 um 14 Uhr aktualisiert.)