Weltökumenetreffen findet erstmals in Deutschland statt

Bunter Themenstrauß

Überschattet vom russischen Krieg gegen die Ukraine tritt ab diesem Mittwoch der weltweite Ökumenische Rat der Kirchen zusammen. Erstmals findet die ÖRK-Vollversammlung in Deutschland statt. Die Themenpalette ist vielfältig.

Informationsmaterial zur 11. Vollversammlung des ökumenischen Rates der Kirchen / © Uli Deck (dpa)
Informationsmaterial zur 11. Vollversammlung des ökumenischen Rates der Kirchen / © Uli Deck ( dpa )

Vom 31. August bis 8. September werden in Karlsruhe mehrere Tausend Vertreterinnen und Delegierte von Kirchen und christlichen Gemeinschaften aus mehr als 100 Staaten erwartet. Sie wollen auch über Klimaschutz, Rassismus und den Nahostkonflikt sprechen.

Kommen wollen auch orthodoxe Delegierte aus Russland und der Ukraine, wobei die Organisatoren im Vorfeld die Erwartung an deren Gespräche dämpfen. Konflikte zeichnen sich bei einer Stellungnahme zum Nahostkonflikt ab. Hier will die gastgebende Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) vermitteln und israelkritische Beschlüsse verhindern.

Katholische Kirche hat Gaststatus

Im ÖRK vertreten sind vor allem evangelische, anglikanische und orthodoxe Kirchen. Die katholische Kirche hat Gaststatus. 1948 in Amsterdam gegründet kommen die Delegierten zu ihrer Vollversammlung alle sechs bis acht Jahre zusammen. Karlsruhe ist die erste deutsche Gastgeberstadt. Zuletzt in Europa tagte die Vollversammlung 1968 im schwedischen Uppsala.

(V.l.n.r.:) Marc Witzenbacher, Koordinator der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Heike Springhart, Landesbischöfin der Evangelischen Landeskirche in Baden, und Frank Mentrup, Oberbürgermeister von Karlsruhe, halten ein großes Banner mit der Aufschrift und dem Logo der 11. Vollversammlung des ÖRK / © Volker Hasenauer (KNA)
(V.l.n.r.:) Marc Witzenbacher, Koordinator der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Heike Springhart, Landesbischöfin der Evangelischen Landeskirche in Baden, und Frank Mentrup, Oberbürgermeister von Karlsruhe, halten ein großes Banner mit der Aufschrift und dem Logo der 11. Vollversammlung des ÖRK / © Volker Hasenauer ( KNA )

Die Bandbreite der Mitgliedskirchen ist enorm. Da Beschlüsse grundsätzlich im Konsensprinzip fallen, stellt sich die Frage, ob dies bei Themen wie Krieg, Nahost und Klimaschutz möglich ist. Das Leitwort der Veranstaltung heißt "Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt".

Neben den Delegierten können sich auch Interessierte an dem Treffen und dem Rahmenprogramm beteiligen. Über Karlsruhe verteilt wird es mehrere Begegnungszentren geben. Dort geht es etwa um Digitalisierung, Gender oder den Dialog der Religionen.

Weltkirchenrat

Dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK), auch Weltkirchenrat genannt, gehören derzeit 352 protestantische, anglikanische, orthodoxe und altkatholische Kirchen sowie kirchliche Gemeinschaften in rund 140 Ländern an. Sie repräsentieren weltweit mehr als 500 Millionen Christen. Der Weltbund wurde am 23. August 1948 in Amsterdam gegründet. Er hat seinen Sitz in Genf.

Kapelle des Weltkirchenrats / © Bernhard Raspels (KNA)
Kapelle des Weltkirchenrats / © Bernhard Raspels ( KNA )
Quelle:
KNA