DOMRADIO.DE: Ab 12 Uhr ist am Sonntag Anreise zur ersten Oldtimer-Wallfahrt in Werl. Wer wird denn so alles dabei sein?
Stephan Mockenhaupt (Wallfahrtseelsorger in Werl): Wir rechnen damit, dass sich viele Oldtimerfreundinnen und -freunde mit ihren historischen Mobilen auf den Weg nach Werl machen, um dort damit dann auch die Altstadt zu fluten. Ich rechne mit etwa 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
DOMRADIO.DE: Wie kamen Sie denn darauf, eine Oldtimer-Wallfahrt zu veranstalten?
Mockenhaupt: Wir haben ja schon verschiedene Fahrzeugwallfahrten, wie die Traktorenwallfahrt im Juli und die Motorradwallfahrt am Pfingstmontag, die es schon seit zehn Jahren gibt.
Es war uns nun wichtig, noch eine weitere Zielgruppen-Wallfahrt anzubieten: die Oldtimer-Wallfahrt.
Einerseits fügt sie sich ganz gut ein und andererseits wollen wir auch ganz bewusst diese Zielgruppe ansprechen und einladen, die sich in der Oldtimer-Szene verbindet.
DOMRADIO.DE: Wie sieht denn das Programm der Wallfahrt aus?
Mockenhaupt: Also ab 12 Uhr ist Anreise, dann werden die Fahrzeuge entsprechend auf dem Marktplatz und in der Fußgängerzone geparkt.
Danach besteht die Möglichkeit zum Mittagessen in den örtlichen Lokalen. Um 14:00 Uhr feiern wir gemeinsam mit den Oldtimerfreundinnen und -freunden einen ökumenischen Gottesdienst im Freien.
Anschließend werden die Fahrzeuge und natürlich auch die Begleiterinnen und Begleiter gesegnet. Und dazu gibt es eine Segensplakette.
DOMRADIO.DE: Wie kann man sich das vorstellen?
Mockenhaupt: Man kennt ja die Christophorus-Plakette, die vielen ja auch wichtig ist. Und hier gibt es eben eine Segensplakette für die Oldtimer-Wallfahrt.
Solche Plaketten haben wir beispielsweise auch bei der Traktorenwallfahrt und bei Moto Maria. Die sammeln die Leute gerne, um dann zu zeigen: Hier, ich war dabei und ich stehe unter dem Schutz Gottes und habe mir den Segen geholt.
DOMRADIO.DE: Also könnte es jetzt auch sein, dass die Oldtimer-Wallfahrt nicht zum ersten und letzten Mal stattfindet, sondern zum ersten Mal stattfindet und dann etwas Wiederkehrendes wird?
Mockenhaupt: Unbedingt, so ist es gedacht. Das ist wie bei anderen Wallfahrten auch. Man fängt einmal an, sammelt Erfahrungen und lädt dann wieder ein.
DOMRADIO.DE: Die Marienwallfahrtsstadt Werl ist ja für einige Wallfahrten bekannt. Auch immer gut besucht?
Mockenhaupt: Das können wir schon behaupten.
Wir hatten letzte Woche eine Großeltern-Eltern-Wallfahrt, ebenfalls eine spannende Zielgruppe, die auch dafür von Bedeutung ist, dass der Glaube an die nächste Generation weitergegeben wird.
Und so schätze ich das auch bei den anderen Wallfahrten ein. Wir hatten die Wallfahrt der Justizvollzugsanstalten hier, wo die Menschen dann die Wallfahrt kennen und schätzen lernen.
DOMRADIO.DE: Ja, das ich glaube. Sie probieren da einiges aus. Kann das sein?
Mockenhaupt: Ja, das ist uns auch aufgetragen worden, einmal die Wallfahrten, die schon seit Jahren, Jahrzehnten, Jahrhunderten, stattfinden, zu pflegen, aber natürlich auch neue Zielgruppen anzusprechen, um das Wallfahrtswesen auch in die Zukunft zu führen und die Menschen mit dem Glauben in Berührung zu bringen.
Das Interview führte Florian Helbig.