Einen Monat nach den Terroranschlägen auf Kirchen und Hotels ist der Präfekt der vatikanischen Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Kardinal Fernando Filoni, nach Sri Lanka gereist. Dort überbrachte er am Mittwoch die Solidaritätsgrüße von Papst Franziskus und traf mit Geistlichen und Gläubigen zusammen, wie der vatikanische Pressedienst Fides berichtete.
Am Ostersonntag war Sri Lanka von einer Reihe von Terroranschlägen erschüttert worden. Bei insgesamt acht Explosionen kamen 253 Menschen ums Leben. Die Täter gehörten zu einer islamistischen Gruppierung. Nach offiziellen Angaben handelt es sich bei den meisten Opfern um Katholiken.
Segnung eines Steins
Am Mittwoch segnete Kardinal Filoni zunächst einen symbolischen Stein zum Start der Wiederherstellung der durch die Anschläge schwer beeinträchtigten Sankt-Antonius-Wallfahrskirche in Kochchikade. Dort wurden 93 Katholiken durch einen Selbstmordattentäter getötet.
Filoni redete in Kochchikade den Angaben zufolge mit den Bauarbeitern. Außerdem traf er Staatspräsident Maithripala Sirisena und die katholischen Bischöfe des Landes, mit denen er über den missionarischen Charakter der Kirche und die wichtigsten pastoralen Themen sprach.
Papstgrüße machen Mut
Bischof Norbert Andradi von Anuradhapura, Präsident der Kommission für die Laien der Bischofskonferenz von Sri Lanka, nannte den Besuch des Papst-Abgesandten "eine wichtige Ermutigung für uns alle". Die Christen in dem Inselstaat seien immer noch erschüttert, "und viele haben Angst, in die Kirche zu kommen. Wir versuchen, die zerstörten Kirchen und vor allem die Hoffnung in unseren Herzen wieder aufzubauen."
Für Donnerstag ist ein Besuch Filonis in der ebenfalls betroffenen Sebastianskirche in Negombo geplant. Im Anschluss wird er auf dem Friedhof in Negombo den Grundstein für die neue Friedhofskapelle legen und Familien von Opfern treffen. Am Freitag ist ein Treffen mit Priestern und Ordensleuten geplant.