Der SPD-Politiker ist seit Herbst Vorsitzender der Ethik-Kommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Unter Bezugnahme auf eine Äußerung von Karl-Heinz Rummenigge bezeichnete Oppermann die Aktionen von Zuschauern des Spiels zwischen Hoffenheim und dem FC Bayern München als das "hässliche Gesicht des deutschen Fußballs".
Auch mehrere Fußballspieler und Trainer äußerten sich zu den Zwischenfällen. So schrieb etwa Bayern-Star Thomas Müller auf Twitter: "Gebt Hetzkampagnen, Rassismus, Antisemitismus, Homophobie und allen anderen Anfeindungen keine Chance. Aus Liebe zum Spiel!"
Und der Trainer des SC Freiburg, Christian Streich, stellte einen Zusammenhang her zu Angriffen auf Politiker und den Anschlägen von Halle und Hanau: Die gesamte Entwicklung in der Gesellschaft sei "extrem gefährlich". Der Blick in die deutsche Geschichte zeige, wo dies hinführen könne. Hetze gegen Menschen - egal aus welchem Motiv - sei "nicht hinnehmbar", so Streich weiter: Wenn so etwas erneut passiere, müsse man sofort vom Platz gehen, das Spiel beenden und nach Hause gehen: "Es ist inakzeptabel, was passiert, und wir sind auf einem ganz schlimmen Weg."
Hopp zum wiederholten Mal Zielscheibe von Beleidigungen
Die Begegnung zwischen Hoffenheim und Bayern am Samstag in Sinsheim wurde zweimal unterbrochen, weil im Block der Gäste aus Bayern Spruchbänder zu sehen waren, die Hopp persönlich angriffen. Der Unternehmer und Mitbegründer des IT-Riesen SAP wurde zum wiederholten Mal Zielscheibe von Beleidigungen. Der 79-Jährige sagte selbst in einem Interview des Senders Sport 1: "Wenn ich nur im Entferntesten wüsste, was diese Idioten von mir wollen, dann würde es mir alles leichter fallen, das zu verstehen." Und weiter: "Ich kann mir nicht erklären, warum die mich so anfeinden. Das erinnert an ganz dunkle Zeiten."
Kritiker merkten unterdessen an, dass die Reaktionen von Fußball-Verantwortlichen bei rassistischen Beleidigungen deutlich verhaltener ausfielen als jetzt im Fall von Hopp. Zuletzt sorgten Schalke-Fans für Schlagzeilen, weil sie vor gut drei Wochen den dunkelhäutigen Hertha-Spieler Jordan Torunarigha mit Schmährufen verunglimpften.