Schon als ganz junger Komponist beschäftige sich Johann Sebastian Bach musikalisch mit der Auferstehung, so wie sie an Ostern gefeiert wird. Die Kantate "Christ lag in Todesbanden" ist ein Frühwerk, Bach schreb sie für einen Ostersonntag, vermutlich um das Jahr 1707 herum und lange, bevor er Thomaskantor in Leipzig wurde.
Bei dieser Kantate hört man noch recht deutlich die stilistischen Einflüsse des 17. Jahrhunderts. Es gibt keine Rezitative, auch die Arien sind noch anders konzipiert als bei den späteren Leipziger Kantaten. Vielmehr ist der Text des Osterliedes "Christ lag in Todesbanden“ straff durchkomponiert, die Strophen gehen in einander über und dabei die wechselt die Besetzung sowohl bei den Sängern wie den Instrumentalisten. Ob das Werk für Chor oder vier Solisten vorgesehen war, lässt sich nicht sagen, beide Versionen sind möglich.
Nach einer kurzen Einleitung – noch ganz in Karfreitagsstimmung – entwickelt sich das Werk zu einem jubelnden Auferstehungsgesang, der immer wieder daran erinnert, dass das Leben den Sieg behielt, "es hat den Tod verschlungen".
Erst Grabesruhe, dann schmetternde Trompeten
Interessant ist, wie viele Komponisten an Ostern für die Ostermusik zunächst die Grabesruhe vom Karsamstag aufnehmen und erst im Verlauf einer Komposition sozusagen "umschalteten" auf den Jubel aus Anlass der Auferstehung von Jesus Christus.
Auch der Hamburger Komponist Matthias Weckmann hat im 17. Jahrhundert ein geistliches Konzert geschrieben, das zunächst im reinen Lamento-Charakter beginnt. Dann setzt mit schmetternden Fanfaren der Jubelgesang an.
Textliche Grundlage ist das Buch der Offenbarung aus dem Neuen Testament. Thema des Werkes "Wein nict" ist die Überwindung des Todes durch das Lamm Gottes. Damit gemeint ist Jesus Christus, der durch die Auferstehung den Tod endgültig besiegt hat. Weckmann besetzt das Werk für drei Gesangsstimmen, Streicher und Generalbass.
Ausgewählte Musik zum Osterfest erklingt am Ostersonntag ab 20 Uhr im DOMRADIO.