In einer am Freitag veröffentlichten Untersuchung der Hochschule Furtwangen heißt es, in städtischen Weihwasserbecken seien zwischen 1.500 und 21.000 Keime pro Milliliter gefunden worden, auf dem Dorf waren es nur rund 100 Keime. Die Forscher vermuten, dass der Unterschied auf die höheren Besucherzahlen in den Stadtkirchen zurückzuführen ist. "Die Keimzahl zeigt eine Korrelation mit den Gemeindegrößen", erklärte Studienleiter Markus Egert.
Durchschnittlich wurden laut der Studie rund 6.000 Keime pro Milliliter Wasser gemessen. Neben Wasserbakterien fanden die Wissenschaftler vor allem 20 verschiedene Bakterienarten der humanen Hautflora, insbesondere Staphylokokken. Die Keimzahlen seien aber um bis zu 1.000-fach geringer als die Werte aus einer Weihwasser-Untersuchung in Wiener Kirchen vor fünf Jahren, hieß es.
Was tun gegen Verunreinigung?
Die Forscher empfehlen Hygienemaßnahmen, um eine Verunreinigung des Weihwassers zu verhindern. Kirchen mit hohen Besucherzahlen sollten das Wasser regelmäßig austauschen. Die Wissenschaftler wollen sich jetzt mit der Frage befassen, wie Keimwachstum in Weihwasserbecken verhindert werden kann. Ein Ansatzpunkt ist dabei das Material der Weihwasserbehälter.
Sorgen machen müsse sich niemand. Auch wenn das Wasser in den Becken keine Trinkwasserqualität habe, bestehe keine Gefahr bei einem Kontakt mit unverletzter Haut. Auch habe der "rituelle Salzzusatz zu Weihwasser" konservierenden Charakter, erläutert Professor Egert: "Allerdings sind gerade Staphylokokken für ihre Salztoleranz bekannt."