Bewaffnete haben in Nigeria erneut Christen in zwei Kirchen angegriffen. In Rubu im Nordwesten des Landes wurden laut Medienberichten am Sonntag drei Menschen getötet und Dutzende weitere entführt. Die Attacke in der Region Kajuru im Bundesstaat Kaduna habe sich gegen insgesamt vier Dörfer gerichtet. Zahlreiche Häuser seien zerstört und Geschäfte geplündert worden, berichteten Anwohner. Die Angreifer entkamen auf Motorrädern.
Die Gläubigen hatten an Gottesdiensten in einer Baptistenkirche und in einer katholischen Kirche teilgenommen, als die Bewaffneten die Gebäude umzingelten und angriffen, hieß es. Die drei Getöteten sollen demnach Katholiken sein; die meisten entführten Opfer seien Baptisten.
Kirchen als "Zielscheiben" bewaffneter Gruppen
Die Regierung des Bundesstaates Kaduna bestätigte die drei Todesopfer. Nach Angaben des Sicherheitsbeauftragten Samuel Aruwan werden im Zuge der Ermittlungen Patrouillen in dem Gebiet durchgeführt.
Große Teile Nigerias haben mit Sicherheitsproblemen zu kämpfen; Kaduna ist einer der am stärksten betroffenen Bundesstaaten. Die Christian Association of Nigeria (CAN) verurteilte die Tat. Kirchen seien zu "Zielscheiben" bewaffneter Gruppen geworden, hieß es.
Vor zwei Wochen hatten Angreifer mit Schnellfeuergewehren und Sprengsätzen am Pfingstsonntag eine katholische Kirche in der südwestnigerianischen Stadt Owo angegriffen. Unterschiedlichen Angaben zufolge wurden dabei bis zu 100 Menschen getötet, darunter Kinder und Schwangere.