Auf die Herzogin von Cambridge kann man sich verlassen. Sie tut unaufgeregt immer das Richtige. Am Festtag des heiligen Georg, des englischen Schutzpatrons, hat sie um 11.01 Uhr ihr drittes Kind geboren, einen kleinen Jungen. Schade nur, dass der Name George bereits vergeben ist - denn so heißt schon das älteste Brüderchen.
Zeit für Wetten?
Der Name des Royal Baby Nummer drei soll erst in einigen Tagen bekannt gegeben werden. Zeit genug für die wettbegeisterten Briten, eine Wette abzugeben. Albert, Arthur, James? Oder vielleicht Philip?
Waren es vor 1.000 Jahren die Wikinger, so sind es heute die Paparazzi, die königliche Eltern am meisten fürchten. Als Prinz William nach der Geburt von George seine Familie nach Hause holte, hatte er vorher unbestätigten Berichten zufolge geübt, den Kindersitz richtig im Auto zu befestigen.
Und es klappte dann doch nicht. Die Folge: viele hämische Kommentare in Elternforen, wie die Kanadierin Carolyn Harris, im Netz auch als Royal Historian bekannt, in ihrem Buch über 1.000 Jahre Kindheit und Erziehung des königlichen Nachwuchses in England berichtet.
William und seine Vaterrolle
Was das Elternsein für ihn bedeutet, hat Prinz William vor einigen Jahren in einem Interview zum Ausdruck gebracht: "Ich konzentriere mich stark auf meine Rolle als Vater. Ich nehme meine Pflichten und die Verantwortung gegenüber meiner Familie sehr ernst, und ich will meine Kinder zu anständigen Menschen erziehen, denen der Dienst an anderen Menschen und die Pflicht ihnen gegenüber wichtig ist."
Dass sich William und Kate in erster Linie als Eltern sehen, ist für ihre Rolle in der königlichen Familie von zentraler Bedeutung, sagt Carolyn Harris. Schließlich identifiziere man die Monarchie mit einer Familie. Wenn diese Familie ins Schlingern gerät wie in den 1990er Jahren, als gleich drei Ehen der Kinder von Königin Elizabeth II. spektakulär scheiterten, dann kann auch die Krone in schwere Stürme geraten. Schließlich stellte Diana, weil sie Charles als schlechten Ehemann erlebte, öffentlich dessen Befähigung als künftiger König in Frage - und damit stand sie nicht allein.
Dass Charles (69) geschieden und wiederverheiratet ist, stellt mittlerweile keinen Hinderungsgrund mehr dar, um eines Tages der Queen als weltliches Oberhaupt der Kirche von England nachzufolgen - auch wenn Religion für die Royal Family eine größere Rolle spielt als für viele ihrer Untertanen.
Hochzeit von Harry und Meghan
Tatsächlich strukturieren die hohen Feiertage das Leben der Royals, sagt Carolyn Harris. Weihnachten verbringen sie in Sandringham, Ostern in Windsor. Die Familie geht dann gemeinsam in die Kirche.
Sollte eines der Familienmitglieder nicht anwesend sein, dann blühen die Spekulationen.
Die kommenden Großereignisse werden die Windsors auf jeden Fall wieder gemeinsam in die Kirche führen: wenn Harry und Meghan heiraten und das Royal Baby Nummer drei getauft wird.