"Wir bestehen darauf, dass der Erzbischof von Minsk in seine Diözese zurückkehren kann, um seiner Herde ein Hirte zu sein", sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin dem Pressedienst Zenit (Montag). Dieses Bestreben sei auch ein Anliegen des Besuches von Kurienerzbischof Paul Gallagher in Belarus. Noch wisse er nicht, was der vatikanische Außenminister erreicht habe, so Parolin. Sobald Gallagher zurück in Rom sei, werde er ihn fragen. Gallagher war am Freitag überraschend nach Minsk gereist, um dort angesichts der anhaltenden Proteste gegen das Regime von Präsident Alexander Lukaschenko für die Kirche zu vermitteln.
Wiedereinreise verweigert
Am 31. August hatten belarussische Grenzbehörden Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz die Wiedereinreise aus Polen verweigert. Dieser ist jedoch Staatsbürger von Belarus. Tags darauf bestätigte Staatschef Lukaschenko das Einreiseverbot. An diesem Montag begründete die nationale Grenzschutzbehörde die Abweisung des Erzbischofs damit, dass das Innenministerium seinen Reisepass für ungültig erklärt habe.
Kardinal Parolin äußerte sich am Rande einer Veranstaltung in Rom, an der auch Ministerpräsident Giuseppe Conte teilnahm. Anlass des Empfangs der italienischen Botschaft beim Vatikan war der 45. Jahrestag der Schlussakte von Helsinki, mit der die dreijährige Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) zu Ende ging.