Der Vorsitzende des zuständigen ZdK-Arbeitskreises, ZdK-Vizepräsident Wolfgang Klose, dankte am Samstag bei der Herbstvollversammlung in Berlin den Sprechern und Sprecherinnen des Betroffenenbeirats der Deutschen Bischofskonferenz für deren Bereitschaft der Mitarbeit. Dazu gehören Johanna Beck, Johannes Norpoth - beide auch Mitglieder des ZdK -, Kai Christian Moritz und Jens Windel sowie Matthias Katsch, der auch Sprecher der Betroffeneninitiative "Eckiger Tisch" ist.
"Konsequent auf die Seiten der Opfer stellen"
Der Arbeitskreis habe in den zurückliegenden Monaten intensive Gespräche geführt, berichtete Klose. Es sei ihm wichtig, mit Betroffenen zusammenzuarbeiten, die Aufarbeitung in den Diözesen und Verbänden kritisch zu begleiten und sich ein umfassendes Bild von den spezifischen Ursachen des Missbrauchs in der katholischen Kirche, in den Orden und in katholischen Verbänden zu machen.
Norpoth sagte: "Meine Erwartung an das Präsidium des ZdK ist, dass sich dieses Präsidium konsequent auf die Seiten der Opfer stellt. Ich möchte nie wieder hören, dass Aufarbeitung Aufgabe der Bischöfe sei." ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp erklärte, das ZdK stehe an der Seite der Betroffenen. ZdK-Vizepräsident Thomas Söding betonte mit Blick auf die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt: "Wir brauchen systemische Lösungen." Dies sei überdeutlich geworden.
Erste Ergebnisse von unabhängiger Missbrauchsstudie
Die beiden Münsteraner Zeithistoriker Thomas Großbölting und Klaus Große Kracht stellten erste Ergebnisse einer unabhängigen Studie zum Missbrauch in der Diözese Münster vor. Dabei betonten sie die besondere Ausprägung des Missbrauchs im Rahmen der Kirche und sprachen ebenfalls von systemischen Ursachen. Diese sahen sie vor allem im Verständnis der Macht.