Der Verband warnte in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung davor, dass in relativ kurzer Zeit eine Welle von Insolvenzen den gemeinnützigen Sektor erfassen könnte, wenn nicht frühzeitig staatliche Hilfen gewährt werden.
Anders als kommerzielle Anbieter dürften gemeinnützige Träger kaum Risikorücklagen bilden. "Alles, was hereinkommt, muss auch wieder für den guten Zweck ausgegeben werden. Auf möglicherweise längere Schließungen oder Ausfallzeiten können gemeinnützige Einrichtungen strukturell nicht vorbereitet sein", sagte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, Ulrich Schneider.
"Öffentliche Finanzierung muss weiterlaufen"
Kredite seien daher in vielen Fällen kein geeignetes Instrument zur Unterstützung, da sie letztlich zu einer Überschuldung und damit ebenfalls zum Konkurs der Einrichtungen führen könnten.
Betroffen sei das gesamte Spektrum sozialer Arbeit: Werkstätten für Menschen mit Behinderung, die nicht mehr arbeiten dürfen, Kindergärten, die geschlossen bleiben, Beratungsstellen aller Art, Rehabilitationseinrichtungen wie etwa Kur- und Erholungseinrichtungen bis hin zu Jugendzentren, Altenclubs, Begegnungsstätten und sogar Pflegeeinrichtungen.
Der Paritätische forderte, dass grundsätzlich die öffentliche Finanzierung für die Einrichtungen und Dienste in den kommenden Wochen weiterlaufen müsse, unabhängig von Ausfällen oder temporären Schließungen.
"Wenn jetzt nicht gegengesteuert wird, wird gewachsene soziale Infrastruktur zerstört. Dann könnte in einem Monat vielleicht das Coronavirus weg sein, aber mit ihm gleich auch der Kindergarten oder die Behinderteneinrichtung", warnte Schneider. Es gehe um die Aufrechterhaltung der sozialen Daseinsvorsorge. "Wir brauchen jetzt mutige und wirksame politische Entscheidungen im Bund und in den Ländern."