"Seit Monaten führen katholische Christen intensiv eine Diskussion darüber, wie wir heute Kirche sein wollen und was die Kirche ist", sagte Rainer Maria Kardinal Woelki am Pfingstsonntag im Kölner Dom. Immer wieder neu zu bedenken und zu "durchbeten", was Jesus der Kirche "eingestiftet" habe, schaffe Einheit.
"Nur das hält uns zusammen. Wie die Kirche nicht von uns geschaffen ist, so wird auch die Einheit der Kirche nicht von uns hergestellt", betonte Woelki in seiner Predigt und erläuterte: "Die Kirche ist von Gott geschaffen. Sie ist nicht unser Werk, über das wir zu befinden hätten."
Kirche und Heiligen Geist nicht voneinander trennen
Jesus habe als Architekt der Kirche auch ihr Gefüge und ihre Ordnung gegeben. Das dreigestufte Amt – also Bischöfe, Priester und Diakone – sei eine Gabe des Heiligen Geistes für seine Kirche, so der Erzbischof. "Jeder Versuch, Kirche und Heiligen Geist voneinander zu trennen oder gar in einen Gegensatz zu bringen, kann sich nicht auf das Zeugnis der Schrift berufen."
Woelki rief dazu auf, die Kirche anzunehmen, "indem wir die Wahrheit des Glaubens annehmen. Nur so bleiben wir davor bewahrt, in eine Vielzahl von Gruppen auseinander zu fallen und damit die kirchliche Einheit aufzulösen". Er ermutigte dazu, die Kirche zu lieben "trotz aller menschlichen Schwächen, Fehler und Sünden, mit der wir ihre Schönheit immer wieder beflecken".
Das Pontifikalamt an Pfingstsonntag aus dem Kölner Dom gestaltete das Vokalensemble Kölner Dom unter der Leitung von Eberhard Metternich. Es sang die Missa Octo Vocum von Hans Leo Hassler. An der Orgel spielte Winfried Bönig.