Als die Glocken von St. Josef zum Requiem für Prälat Erich Läufer rufen, ist der Innenraum der Kirche schon gut gefüllt. Die Totenzettel sind bereits vergriffen. Zahlreiche Gläubige aus der Gemeinde wollen ihren Seelsorger auf seinem letzten Weg begleiten.
Das Elternhaus des Verstorbenen liegt quasi im Schatten des Kirchturms. Jahrzehntelang war Erich Läufer als Priester in seiner Heimatgemeinde ein beliebter Seelsorger und geistiger Wegbegleiter.
Ein sympathischer Kirchenmann
Als der Kölner Erzbischof Rainer Kardinal Woelki dann mit vielen Vertretern des Domkapitels feierlich in die Kirche einzieht, wird deutlich, dass der Verstorbene neben seinem Gemeindedienst auch Ehrendomherr am Kölner Dom war. Schützenbrüder, Kolpingfamilie, Kirchenchor, Messdiener, Wegbegleiter und viele Freunde sind neben der Familie dabei, sodass selbst die Stehplätze knapp werden.
Vorne steht neben der Osterkerze der schlichte Eichensarg. Auf ihm die priesterliche Stola, ein Messkelch und das lila Birett des Ehrendomherrns. Blumen in den gelb-weißen Kirchenfarben leuchten im Licht der Osterkerze.
Eigentlich fehlen auf dem Sarg eine Schreibmaschine und ein Fotoapparat, denn Läufer war nicht nur durch und durch ein Priester, sondern auch ein talentierter Journalist. Dafür steht ein Foto des Verstorbenen, aufgenommen von seinem Freund und Nachfolger bei der Kirchenzeitung, Robert Boecker, neben dem Sarg. Das Foto zeigt den sympathischen Kirchenmann wie viele ihn kennen und in Erinnerung behalten werden. Lächelnd – offen – ein Mann der Frohen Botschaft.
Für die österliche Botschaft
Daran erinnert auch Kardinal Woelki in seiner beeindruckenden Predigt: "Erich Läufer steht für unsere österliche Botschaft. Er war ein Mann des Wortes!"
Woelki ist erst gestern von einem Besuch aus dem Heiligen Land zurückgeeilt. Man hört, es sei ihm ein Herzensanliegen gewesen, das Requiem für den langjährigen Chef der Kirchenzeitung persönlich zu feiern. Der Erzbischof erinnert dann daran, dass Erich Läufer selber immer wieder im Heiligen Land gewesen sei, um an den Originalplätzen Jesu sein Wirken zu spüren und davon Zeugnis zu geben.
Journalist mit liebevollem Herzen
Der Pilger Erich Läufer, auch daran erinnerte der Kardinal, habe im Paulus-Haus des Heilig-Land-Vereins eigens ein kleines Museum aufgebaut. Immer wieder sei es so dem Verstorbenen gelungen, die Herzen der Menschen zu erreichen. So habe er in Wort und Tat seinen Glauben bezeugt. Woelki wörtlich: "Er war ein echter Menschenfischer!"
Der Kölner Erzbischof würdigte auch, dass Läufer als Journalist die Kirche teilweise hart und kritisch begleitet habe. Immer aber mit einem liebevollen Herzen für seine Kirche. "Er war mir gegenüber als Bischof immer loyal und ein guter Ratgeber für viele."
Einfühlsamer Kirchenchor
Musikalisch wurde der Gottesdienst einfühlsam vom Kirchenchor begleitet. Die Liedauswahl hätte dem Verstorbenen mehr als nur gefallen.
Christen dürfen sich sicher sein, der treue Diener Gottes, Erich Läufer, hat im Himmel laut mitgesungen: "Hast du dann standhaft mit Jesus gestritten, hast du den Tod wie dein Heiland gelitten, traue, dass Jesus vom Grabe dich hebt: Jesus Dein Heiland, ist Sieger und lebt!"