Wolfgang Thierse warnt vor Leben ohne Gott

"Ohne Gott wird der Mensch zum Übermenschen"

Wenn der Mensch sich selbst als das Größte begreift, bereitet das den Weg für gefährliche Ideologien, meint Wolfgang Thierse. Er sieht Gott als "unauslöschbare Frage" für die Gesellschaft und äußert sich zur Frage in einem Buch.

Wolfgang Thierse / © Christoph Soeder (dpa)
Wolfgang Thierse / © Christoph Soeder ( dpa )

Wolfgang Thierse warnt vor einer Welt, in der Gott keine Rolle mehr spielt. Im neu erschienenen Buch "Hat die Rede von Gott noch Zukunft?" (Echter Verlag, Würzburg) schreibt er, das wäre eine Welt, in der Menschen Erfahrungen nicht mehr machten, die über ihr Selbst hinausweisen. Ohne Gott wäre es laut Thierse "die Welt des Übermenschen Nietzsches (oder Himmlers oder Stalins oder Pol Pots ...)".

Weiter erklärt der ehemalige Präsident des Deutschen Bundestags, Christen könnten von Gott nur anhand dessen reden, was die Bibel von ihm berichtet: "Nichts Neues und immer neu." Der SPD-Politiker ist langjähriges Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK).

In dem Buch "Hat die Rede von Gott noch Zukunft?" wurden 111 Personen aus unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft gefragt, ob sie sich eine Zukunft für die Rede von Gott wünschen. Unter den Befragten sind Prominente wie Heinrich Deichmann, Gregor Gysi, Peter Lohmeyer, Hildegard Müller, Nelson Müller, Franz-Josef Overbeck, Carla Reemtsma und Hendrik Wüst.

Quelle:
KNA