Berichte über die angebliche Streichung der Forderung nach einem "Recht auf Abtreibung" im geplanten Abschlusspapier des laufenden G7-Treffens haben in Italien für scharfe Kritik der linken Opposition gesorgt.
Die Vorsitzende der linken Partei PD, Elly Schlein, sprach nach einem Bericht der Zeitung "La Stampa" (Donnerstag online) von einer "nationalen Schande" und verlangte eine Entschuldigung von Regierungschefin Giorgia Meloni. Statt eine Führungsrolle bei den Frauenrechten zu übernehmen, stelle Emmanuel Meloni das "Grundrecht der Frauen, über den eigenen Körper zu entscheiden, infrage".
Änderung wegen Papstbesuchs?
In mehreren Medienberichten vom Gipfeltreffen in Borgo Egnazia (Apulien) hieß es am Donnerstagnachmittag, Italien habe insistiert, den ursprünglich geplanten Satz im Abschluss-Kommunique zum Thema "reproduktive Gesundheit" so zu ändern, dass das Wort Abtreibung darin nicht explizit vorkomme. Stattdessen sei nun lediglich von einem Recht der Frauen auf "Zugang zu reproduktiver Gesundheit" die Rede.
Die Forderung, explizit ein "Recht auf Abtreibung" in den Text aufzunehmen, sei vor allem von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und seiner Delegation unterstützt worden. Meloni habe hingegen auch mit Blick auf den für Freitag erwarteten Besuch von Papst Franziskus beim G7-Treffen auf eine allgemeiner gehaltene Formulierung gedrängt.