Papst fliegt zum G7 und spricht über Künstliche Intelligenz

"Ethik der Algorithmen"

Es wird eine historische Premiere beim G7-Treffen in Apulien. Der Papst wird dabei sein und eine Rede halten. Thema ist die Künstliche Intelligenz. Für deren Einsatz fordert der Vatikan seit langem klare ethische Normen.

Papst Franziskus verlässt ein Flugzeug (Archivbild) / © Paul Haring (KNA)
Papst Franziskus verlässt ein Flugzeug (Archivbild) / © Paul Haring ( KNA )

Papst Franziskus fliegt am Freitagmittag per Hubschrauber zum G7-Treffen in Apulien. Wie am Montag aus dem Vatikan verlautete, wird das Kirchenoberhaupt gegen 13 Uhr am Tagungsort Borgo Egnazia erwartet. Geplant ist eine Rede des Papstes zum Thema Künstliche Intelligenz.

Eine Fahne mit dem G7 Logo / © Oliver Berg (dpa)
Eine Fahne mit dem G7 Logo / © Oliver Berg ( dpa )

Ferner werden bilaterale Begegnungen mit Staats- und Regierungschefs erwartet, darunter auch ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Die Rückkehr des Papstes in den Vatikan ist gegen 20.30 Uhr vorgesehen.

Der Heilige Stuhl ist nicht Mitglied der G7-Staaten. Seine Teilnahme geht auf eine Initiative von Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni zurück. Sie hat derzeit den Vorsitz in der Runde der sieben führenden demokratischen Industrienationen inne.

Für eine "Ethik der Algorithmen"

Meloni hatte Ende April überraschend angekündigt, dass Franziskus als erster Papst an einem G7-Treffen teilnehmen werde. Sie sagte damals, sie wolle, dass bei dem Gipfel die Vorschläge des Vatikans für eine "Ethik der Algorithmen" zur Sprache kommen. Sie sei überzeugt, dass die Präsenz des Papstes entscheidend dazu beitragen könne, einen ethisch-kulturellen Rahmen für die Nutzung Künstlicher Intelligenz zu finden.

Der Gipfel findet vom 13. bis 15. Juni in Borgo Egnazia in Apulien statt. Der Papst wird nach den Worten Melonis im Rahmen des Formats "Outreach" präsent sein, bei dem auch G7-Nichtmitglieder teilnehmen können. Dem 1975 gegründeten Zusammenschluss gehören Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Großbritannien und die USA an.

Stichpunkte zu G7

Ursprung: Die Weltwirtschaftskrise 1975 brachte Kanzler Helmut Schmidt und Frankreichs Präsidenten Valéry Giscard d'Estaing auf die Idee eines Gipfels der größten Industrienationen, um Lösungen zu suchen. Beim ersten Treffen auf Schloss Rambouillet bei Paris kamen die Staats- und Regierungschefs aus Frankreich, Deutschland, den USA, Großbritannien, Japan und Italien zusammen. Ein Jahr später komplettierte Kanada die G7 für die nächsten fast 30 Jahre.

G7-Gipfel in Hiroshima / © Stefan Rousseau (dpa)
G7-Gipfel in Hiroshima / © Stefan Rousseau ( dpa )
Quelle:
KNA