Der Würzburger Bischof Franz Jung (56) ist nach eigenen Worten vom Rücktritt des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick (73) überrascht worden.
"Ich bedauere das sehr, weil ich in Ludwig Schick einen verlässlichen, zugewandten und immer ansprechbaren Kollegen verliere, den ich sehr geschätzt habe und der mir mit seinem Rat unkompliziert und kompetent zur Seite stand", erklärte Jung am Mittwoch in Würzburg. "Nichtsdestotrotz kann ich seine Entscheidung gut nachvollziehen. Seine Klarheit verdient allen Respekt", so der Bischof.
Oberste katholische Laienvertretung zeigt sich überrascht
Auch die oberste katholische Laienvertretung im Freistaat zeigte sich überrascht. Gleichzeitig würdigte der Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, Joachim Unterländer, Schick als einen Bischof, der den Laien und ihrer Arbeit äußerst positiv gegenübergestanden habe.
Der Erzbischof habe sich als "Mahner und Reformer" im Kontext des Synodalen Weges gezeigt. Schick sei ein Bischof, "der sich Änderungen nicht verschließt, der seine Kirche voranbringen und zukunftsfest machen will". Seine Vorschläge etwa zur Frauenweihe, zur Aufhebung des Pflichtzölibats oder zur Amtszeitbeschränkung für Bischöfe zeugten davon.
Papst nimmt Rücktritt an
Papst Franziskus hatte am Dienstag den Rücktritt Schicks angenommen, nachdem dieser zwei Mal darum bat. Als Gründe führte Schick an, wichtige Weichenstellungen in dem fränkischen Erzbistum einem jüngeren Nachfolger überlassen zu wollen.
Gesundheitliche Gründe oder die Vorgänge rund um einen 2005 verstorbenen Priester und Missbrauchstäter in Wallenfels spielten keine Rolle bei der Entscheidung, hieß es am Dienstag auf Nachfrage. Das Bistum Würzburg gehört zur Kirchenprovinz Bamberg.