Kardinal Rai trifft auf Papst in Zypern

"Zeichen der Gemeinschaft"

Der maronitische Kardinal Rai befindet sich bereits auf Zypern. Er besucht die maronitischen Gemeinden dort und wird mit Papst Franziskus zusammentreffen.

Maronitische Georgskirche in Kormakitis, Zypern / © Andrea Krogmann (KNA)
Maronitische Georgskirche in Kormakitis, Zypern / © Andrea Krogmann ( KNA )

Der maronitische Patriarch Kardinal Bechara Rai ist am Mittwochabend zu einem Pastoralbesuch nach Zypern geflogen. Bei seiner Ansprache nach einem Gebet in der maronitischen Kathedrale in Nikosia betonte Rai nach Patriarchatsangaben das große Erbe des maronitischen Bistums Zypern und lobte die Arbeit von Erzbischof Salim Sfeir. Rai wird auch mit Papst Franzikus zusammentreffen, der für Donnerstagnachmittag zu einem dreitägigen Besuch auf der Mittelmeerinsel erwartet wird.

Mahnung an Verantwortliche

An die auf Zypern lebenden Libanesen gewandt beklagte Rai die Tragödie, die der Libanon derzeit durchmache. Er bete dafür, "dass die Verantwortlichen im Libanon aufhören, das Bild der Libanesen zu verzerren".

Auf dem Programm des Patriarchen stehen laut der Zeitung "L'Orient le Jour" (Donnerstag) unter anderem Besuche in den maronitischen Gemeinden und Nikosia und Limassol sowie in den vier maronitischen Dörfern in Nordzypern. Im Dorf Kormarkitis im nordzyprischen Bezirk Kyrenia feiert Rai eine Messe zur Weihe der neuen Georgskirche.

Hohe Besuche

Erzbischof Sfeir hatte die Maroniten in seinem Zuständigkeitsbereich zuvor aufgefordert, sich "als Zeichen der Gemeinschaft" an den beiden Besuchen von Papst Franziskus und Patriarch Rai zu beteiligen, insbesondere an der Papstmesse am Freitag und den Pastoralbesuchen.

Maroniten auf Zypern

Der Überlieferung zufolge kamen die ersten Maroniten bereits in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts nach Zypern. Eine zweite Einwanderungswelle folgte um das Jahr 940 nach der Zerstörung des großen Klosters St. Maron in der antiken Stadt Apamea in Nordsyrien. Derzeit wird die maronitische Gemeinschaft auf Zypern laut Zeitung auf rund als 10.000 Mitglieder geschätzt.


Kardinal Bechara Boutros Rai / © Paul Haring (KNA)
Kardinal Bechara Boutros Rai / © Paul Haring ( KNA )
Quelle:
KNA
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