Das sagte der katholische Pfarrer von Gaza, Gabriel Romanelli, der italienischen Nachrichtenagentur SIR.
Patriarch Pizzaballa traf demnach am Montag in Begleitung von Patriarchalvikar Weihbischof Giacinto-Boulos Marcuzzo in Gaza ein. Bei einer ersten Begegnung mit der kleinen Gemeinde drückte der Erzbischof seine Ablehnung jeglicher Akte von Hass und Gewalt aus.
Aufruf zu Spenden für Christen im Gazastreifen
Zu den ersten Programmpunkten der bis Donnerstag geplanten Visite zählte ein Besuch der Schule der Rosenkranzschwestern, die bei den Luftangriffen während der jüngsten Kampfhandlungen zwischen Israel und der Hamas beschädigt wurde. Pizzaballa besuchte zudem ein Heim für behinderte Kinder sowie ein Senioren-Haus der seit den 70er Jahren im Gazastreifen tätigen Mutter-Teresa-Schwestern ("Missionarinnen der Nächstenliebe").
Der Patriarch rief Priester und Gläubige seiner Diözese zuletzt ausdrücklich zu Spenden für die Christen im Gazastreifen auf. Als Zeichen der Solidarität sollte die Kollekte des Dreifaltigkeitssonntags (30. Mai) vollständig den Christen im Gazastreifen und einer Linderung der aus den jüngsten Kriegshandlungen hervorgehenden Nöte zugutekommen.
Etwas über 100 Katholiken im Gazastreifen
Die katholische Pfarrei "Zur Heiligen Familie" in Gaza ging aus einer Missionsstation hervor, die der Südtiroler Priester und damalige Vize-Rektor des Österreichischen Pilger-Hospizes in Jerusalem, Georg Gatt, 1879 gründete. Nach Angaben von Pfarrer Romanelli leben derzeit insgesamt 1.077 Christen im Gazastreifen, darunter 133 Katholiken.
Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem betreut die römisch-katholischen Christen, die in Israel, Jordanien, Zypern und den Palästinensischen Gebieten leben. Der aus Italien stammende Franziskaner Pizzaballa (56) ist seit Dezember 2020 als Lateinischer Patriarch im Amt. Zuvor führte er das Patriarchat bereits seit 2016 als Übergangsverwalter.