Papst spricht mit Leiter von Taizé über jugendliche Kirche

"Zeit verlieren können"

Papst Franziskus hat den Vorsitzenden der Taizé-Gemeinschaft, Bruder Alois Löser, am Donnerstag in Privataudienz empfangen. Im Mittelpunkt stand die "jugendliche Kirche", doch es ging auch um die "ältere Generation".

Frère Alois und Papst Franziskus  / © Osservatore Romano (KNA)
Frère Alois und Papst Franziskus / © Osservatore Romano ( KNA )

Konkret habe man über die Bischofssynode zum Thema Jugend gesprochen, aber auch über das jüngste Schreiben "Christus lebt", mit dem Franziskus die Anliegen der Synode teilweise ergänzt oder einzelne Punkte hervorgehoben habe, so Bruder Alois in einem Interview des Portals Vatican News mit.

In dem Gespräch sei es vor allem um die Bedeutung der Jugend für die Kirche gegangen.

Kirche jugendlicher als viele meinten

Bezeichnend sei, dass es nicht allein um "die Jugend" oder "die Jugendlichen" gehe, sondern auch um eine "jugendliche Kirche". Die Kirche, so Bruder Alois, sei jugendlicher, als viele meinten.

Er sehe "viele Priester und Hauptamtliche, die wirklich den Jugendlichen ganz nahe sind, die ihnen zuhören, die Zeit haben. Man muss auch Zeit verlieren können. Das gehört zu einer jugendlichen Kirche."

"Es braucht auch die ältere Generation"

Kritisch äußerte sich der Leiter der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé zu dem Motto "Jugend leitet Jugend". Dieses sei "ein bisschen zu kurz". Es sei natürlich richtig: "Jugendliche können animieren, mitziehen, begeistern. Aber es braucht auch ganz klar die ältere Generation, eine Gegenseitigkeit", so Bruder Alois.

Das habe man in Taizé etwa an dem Gründer der Gemeinschaft, Frere Roger Schutz, gesehen. Dieser sei sehr alt geworden, aber es sei eindrucksvoll gewesen, wie viele junge Menschen ihm begegnen wollten.

Taizé

Taizé ist ein Symbol der ökumenischen Bewegung. Der Ort im südlichen Burgund ist Sitz einer christlichen Gemeinschaft und wurde zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt. Der Bruderschaft gehören rund 100 Männer aus etwa 30 Ländern an, die aus der evangelischen und katholischen Kirche stammen. Von ihnen lebt etwa ein Viertel in kleinen Gemeinschaften in Asien, Afrika und Südamerika. Diese Brüder teilen ihr Leben mit Straßenkindern, Gefangenen, Sterbenden und Einsamen.

Hände beim Taizé-Gebet / © Harald Oppitz (KNA)
Hände beim Taizé-Gebet / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA