Zentralkomitee setzt sich für bezahlbares Wohnen ein

"Zentrale soziale Frage"

Die katholische Kirche in Deutschland muss sich nach Auffassung ihrer höchsten Laienvertretung verstärkt für bezahlbaren Wohnraum einsetzen. Das ZdK wolle sich an der Debatte beteiligen und mit nach Lösungen suchen.

Kreuz und Logo des ZdK / © Harald Oppitz (KNA)
Kreuz und Logo des ZdK / © Harald Oppitz ( KNA )
Irme Stetter-Karp / © Max von Lachner (SW)
Irme Stetter-Karp / © Max von Lachner ( SW )

Als Träger von Wohnungsbaugesellschaften seien die Bistümer unter den größten Eigentümern von Grundstücken und Gebäuden, sagte die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, am Freitag in Berlin. Damit sei auch die Kirche "in der Pflicht, Antworten auf die dringliche Frage des Wohnens zu geben",  so die Präsidentin bei der Vollversammlung der 230 ZdK-Delegierten. Ein Antrag zu dem Thema steht auf der Tagesordnung ihres bis Samstag dauernden Treffens. 

Das Wohnen ist nach den Worten von Stetter-Karp, "vielleicht die zentrale Frage unserer Zeit". Die Energiekrise verstärke die Not massiv.

Nicht schneller als 130 Kilometer pro Stunde

Stetter-Karp äußerte sich auch zur Frage eines Tempolimits von 100 Stundenkilometern bei Dienstfahrten von Bischöfen, wie es die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland im November aus ökologischen Gründen beschlossen hatte. Dies wäre "möglich, aber nicht allein die Lösung", sagte die ZdK-Präsidentin. Vizepräsident Wolfgang Klose ergänzte, das Laiengremium habe bereits vor mehreren Jahren eine generelle Empfehlung beschlossen, bei Autofahrten nicht schneller als mit 130 Kilometer pro Stunde unterwegs zu sein.

Flüchtlingsfrage bedeutsam

Die steigende Zahl der Krisen sorge für eine höhere Zahl von Flüchtlingen, daher würden Friedensfragen und Menschenrechte das ZdK auch im Jahr 2023 beschäftigen, sagte Stetter-Karp. Die Situation an den EU-Außengrenzen auf dem Mittelmeer auf der Balkanroute sei unerträglich. Es sei eine "humanitäre Bankrotterklärung des Friedenskontinents Europa", dass sogenannte Pushbacks - das Zurückweisen von Flüchtlingen ohne Überprüfen von deren Asylberechtigungen - noch immer praktiziert würden

 

Quelle:
epd , KNA