In Deutschland hätten auch 4,4 Millionen Menschen muslimischen Glaubens ihre Heimat. Historisch gesehen gehöre der Islam im Gegensatz zum Christentum und zum Judentum nicht zu Deutschland. "Aber wir leben nicht in der Vergangenheit", so Schuster.
Veränderungen im Land
Zugleich sieht Schuster durch den Einzug der AfD im Bundestag Veränderungen im Land. "Es ist wieder salonfähig geworden, gegen Minderheiten zu polemisieren." Beunruhigend sei auch, dass prominente AfD-Vertreter versuchten, historische Zusammenhänge in ein anderes Licht zu setzen und besonders die Zeit des Nationalsozialismus kleinzureden. Problematische Äußerungen von AfD-Politikern würden zwar nachher oft relativiert. "Mit dieser Methode werden zunehmend rote Linien verschoben."
Zwar hetze die AfD im Moment vor allem gegen Muslime, so Schuster. Es gebe aber immer wieder auch Äußerungen von AfD-Politikern, "die antisemitisch sind". Daher halte er es auch für vorstellbar, dass die AfD gegen Juden hetzen würde, wenn es opportun wäre. "Wäre die jüdische Gemeinschaft tatsächlich auf die AfD angewiesen, dann wäre es höchste Zeit, Deutschland zu verlassen."