Papst Franziskus lobt Atomwaffenverbotsvertrag

"Zerstörerische Wirkung"

Der Papst hat sein Engagement für eine atomwaffenfreie Welt bekräftigt. In seiner wöchentlichen Videoansprache forderte Franziskus erneut eine Abschaffung nuklearer Arsenale. "Der Einsatz von Atomwaffen hat zerstörerische Wirkung".

Symbol für Atomwaffen / © itakdalee (shutterstock)

Er treffe in kurzer Zeit viele Menschen und schädige langfristig die Umwelt. Alle Staaten seien aufgerufen, auf solche Mittel zu verzichten.

Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrags

Der Papst äußerte sich kurz vor dem Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrags (TPNW) am Freitag. Er lobte das Abkommen als wichtigen Schritt. Es sei das erste rechtsverbindliche internationale Instrument, das Atomwaffen ausdrücklich verbiete. Das Abkommen war im Sommer 2017 von 122 Staaten bei den Vereinten Nationen in New York verabschiedet worden.

Mehr als 80 Länder haben es bisher unterzeichnet, darunter auch der Heilige Stuhl als eigenes Völkerrechtssubjekt. Deutschland zählt nicht dazu.

Bereits auf einem Vatikan-Symposium 2017 hatte der Papst nukleare Abschreckung als ethisch nicht mehr vertretbar bezeichnet und damit die katholische Lehre gegenüber Positionen aus dem Kalten Krieg verschärft. Bei einem Besuch im japanischen Hiroshima im November 2019 verurteilte er schon den Besitz von Kernwaffen als "unmoralisch".

Papst verlangt Abschaffung von Atomwaffen

In seiner im Oktober veröffentlichten Enzyklika "Fratelli tutti" verlangte Franziskus die vollkommene Abschaffung von Atomwaffen als "moralische und humanitäre Pflicht". Die eingesparten Rüstungsausgaben sollten in einen Weltfonds fließen, "um dem Hunger ein für alle Mal ein Ende zu setzen und die Entwicklung der ärmsten Länder zu fördern".

Unterdessen signalisierte der neue US-Präsident Joe Biden laut Medienberichten (Mittwoch), das am 5. Februar endende New-Start-Abkommen mit Russland verlängern zu wollen. Die Übereinkunft enthält eine Begrenzung der Nuklear-Arsenale beider Länder. Bisher konnte keine Einigkeit über eine Verlängerung erzielt werden.


Papst Franziskus / © Stefano dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus / © Stefano dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA