Das erklärte ein Sprecher Zollitschs am Freitag in Mannheim. Zugleich verzichte der ehemalige Bischofskonferenz-Vorsitzende auf das "Privileg", nach seinem Tod im Freiburger Münster beigesetzt zu werden.
Verzicht auf bischöfliche Privilegien
Laut seinem Sprecher verzichtet der inzwischen 84-Jährige "bereits seit geraumer Zeit im Stillen" auf die Ausübung bischöflicher Privilegien.
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) teilte auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit, Zollitschs Büro habe auch angeboten, die 2014 verliehene Staufermedaille und den Landesverdienstorden von 2011 zurückzugeben.
"Ich nehme dieses Angebot an", sagte Kretschmann, der auch Religionsbeauftragter der Landesregierung ist.
Kretschmann wörtlich: "Die Ergebnisse der Freiburger Missbrauchsstudie schockieren mich. Sie machen mich fassungslos. Die Opfer des Missbrauchs waren diesem offensichtlichen Versagen der kirchlichen Strukturen über Jahre hilflos ausgesetzt." Der Prozess der Aufarbeitung müsse mit aller Konsequenz weitergehen.
Ein Sprecher des Bundes der Vertriebenen (BdV) sagte auf Anfrage in Bonn, Zollitsch habe sich bislang nicht an den Zusammenschluss gewandt. Der BdV hatte den Erzbischof 2008 mit seiner Ehrenplakette geehrt; sie ist die höchste Auszeichnung des Verbandes. Zollitschs Familie stammt aus Donauschwaben.
Hintergrund der Rückgabe des Ordens der Bundesrepublik ist der in dieser Woche veröffentlichte Freiburger Missbrauchsbericht, der Zollitsch Rechtsbrüche, Täterschutz und Vertuschung von sexualisierter Gewalt vorwirft.