Die am Mittwoch vorgestellte Initiative könne für eine "deutliche Verbesserung der Sicherheit von Kindern und Jugendlichen im Internet" sorgen, sagte der Psychologe der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der Vorschlag signalisiere eine klare Richtungsentscheidung.
Wie gut der Vorschlag durch die anstehenden parlamentarischen Verfahren kommt, ist laut Zollner schwer einzuschätzen. Natürlich sei mit Widerstand jener zu rechnen, die Datenschutz und Privatsphäre im Internet sehr hoch hängen, räumte der Leiter des internationalen Safeguarding-Instituts in Rom ein.
"Es wird viel über Kinderschutz geredet. Aber es kann nicht sein, dass bei der konkreten Güterabwägung dann immer wieder Kinder und Jugendliche hinten runterfallen", warnte der Experte.
Schutz Minderjähriger im Internet entscheidend verbessern
Angesichts des aktuellen Leids von Kindern, die aus der Ukraine fliehen, und den Diskussionen um Algorithmen von Social Media gebe es derzeit aber gute Chancen, den Schutz Minderjähriger im Internet entscheidend zu verbessern, so Zollner. Zudem sehe der Vorschlag der EU-Kommission genügend Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre vor.
Das von Zollner 2012 mitgegründete Kinderschutzzentrum an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom befasst sich seit Jahren auch mit dem Thema sexueller Missbrauch im Internet.
Die international führende Einrichtung, die im Herbst zu einem Safeguarding-Institut ausgebaut wurde, veranstaltete mehrere internationale und interdisziplinäre Kongresse, bei denen es um Cyber-Kriminalität ging. Zollner ist zudem Mitglied der Päpstlichen Kinderschutzkommission.